SUI-Team
Bericht aus der Solothurner Zeitung über das Schweizer WM-Team und ein schönes Video über F1A auf der WM.
Vom 06. bis 13. August findet in Szentes (Ungarn), die Weltmeisterschaft der Senioren in den Klassen F1ABC statt.
Hier im Blog wird direkt von der Europameisterschaft berichtet.
Bericht aus der Solothurner Zeitung über das Schweizer WM-Team und ein schönes Video über F1A auf der WM.
1. Frankreich 8657
2. Litauen 8601
3. Israel 8399
7. Österreich 8206
17. Deutschland 7821
23. Schweiz 6227
Zur kompletten Liste des Veranstalters
Der Veranstalter hat inzwischen korrigierte Ergebnislisten veröffentlicht. * wurde angepasst.
Neuer Weltmeister ist Bombek, Igor (Croatia) mit 960 +360 +433 sec
2. Lesko, Robert (Croatia) ++367 sec.
3. Sion, Julien (Romania) ++315 sec.
25. Adametz, Frank +160 sec.
40. Weimer, Thomas
99. Reuss, Steffen
8. Andrist, Dominik (Switzerland) ++251 sec
64. Bleuer, Michael (Switzerland)
92. Malila, Lauri (Switzerland)
28. Aringer, Luca (Austria) +19 sec.
31. Fuss, Helmut (Austria)
70. Aringer, Gerhard (Austria)
* Alle Ergebnisse der Einzelwertung hier.
Der neue Weltmeister ist Frankreich, gefolgt von Schweden und Slowenien auf Platz 3.
6. Austria
* 18. Switzerland
* 20. Germany
* Alle Ergebnisse der Teams hier.
Das erste Stechen startet gerade, dee Wind ist ungebrochen. Wie die Zeitnehmer 6 Minuten sehen wollen bleibt fraglich.
Unser Rückholteam wird gerade sehr nervös, ob GPS oder Funke oder was, und jetzt marschieren sie ins Gelände. Frank baut Modelle und Ersatzmodelle zusammen.
Toto Weimer vom ersten Stechen:
Roland Koglot hatte Leinenkolission und musste runter. Neustart war gut, aber schlechter Übergang und das Modell geht sofort runter.
Auch Per Findal raus.
Er war weit unten im Feld, mit dem
Wind, fand gute Luft und brauchte drei Versuche ordentlich zu starten, denn er hatte eine fremde Leine um die Füsse. Als er sein Modell endlich ausgehakt, gestartet hatte, war die Luft weg.
Jetzt zum 2. Stechen wird es gerade einen Hauch ruhiger, meint man.
Franky wartet gut und geduldig, bis er schleppt, wartet bis er wirklich was an der Leine hat, und dann . . . ich würde sagen, explodiert der Flieger noch an der Leine. Franky selbst sagt, es war nur der eine Flügel, dann der Rest, aber es sah schon recht spektakulär aus, der ganze Platz raunt.
In Windeseile ein neues Modell, aber das neue pumpt nach dem guten Start und verliert in Windeseile alle Höhe, pumpt sich runter, landet dann zu allem Übel noch im Wasser.
Luca Aringer, hören wir, hatte einen ersten Fehlstart, und den zweiten sehen wir soeben noch fast senkrecht nach unten schiessen, bevor Luca in 2 Meter über dem Boden noch bremsen kann. Der Kahn dankt es ihm mit einem kleinen Looping.
Der Schweizer Dominik Andrist ist im 2 Stechen!!
Der Team Manager hat für morgen früh um 6 für alle Deutschen Straftraining angesetzt.
bei Franky 2. Start, der späteren Wasserlandung, riß beim Anheizen die Leine. Der Start gelang trotzdem
Micha und ich haben herrlich eine Stunde unter einem Baum geschlafen, den Schatten bloß geteilt mit zwei Tschechen, die die gleiche Idee hatten. Beim Aufwachen immer noch viel Wind und neue Infos zum Stechen
Der Veranstalter hat auf seiner Webseite bisher keine Ergebnisliste veröffentlicht, daher hier die abfotographierte von Wibke Seifert.
Außerdem die Stechliste mit der Fotographin in der Spiegelung:
Ein Raubvogel kreist wunderschön über dem Startfeld, aber leider dauert es noch 2 Minuten bis Rundenbeginn um sich zu ihm rein zu hängen, doch Starter lechzt ihm hinterher.
Der Durchgang beginnt und noch bevor Thomas in die Luft gehen kann, liefern sich Per und Roland, sicherlich zwei der Anwärter auf den Titel heute, einen wunderbaren Tanz, als sich ihre Flieger und Leinen umeinander zu drehen drohen. Mit kurzen eleganten Fragen, Roland? Per? drehen sie sich mit ihren Leinen am Arm um einander und die Modelle folgen ihnen in der Luft . . . so schön! Und jeder andere hätte wohl geflucht oder gar gesteckt.
Thomas doch nicht auf dem Weg ins Fly Off: Nach gutem Start, laut Dirk hing er richtig gut an der Leine, findet das Modell die Thermik nicht, sucht auch kaum, ist unzufrieden, nicht gefällig, und liegt dann unter drei Minuten unten. Es flog noch nichtmal über den Kanal, so eine Seuche!
Franky will es besser machen und tut es auch. Mega Bart, zu keiner Sekunde gefährdet, Max und ab ins Stechen.
Steffen wünschen wir zum
Abschluss noch einen guten Start, den er alsAndenken mit nach Hause nehmen soll, aber der will ihm nicht gelingen. Der erste Start reisst ihm das Modell mit Leine aus der Hand. Modell landet und nochmal. Doch im zweiten Versuch ist der Haken dann zu locker, den hatte er noch nachgestellt, und das Modell fällt quasi aus der Leine, lieht bei 007 unten. Steffen ärgert sich, aber am Ende muss man auch sagen: so ein großer Wettbewerb lebt auch von und bringt eben auch viel Erfahrung, Erfahrung, die kein Training bringen kann. Und lässt am Ende immer Hoffnung, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wir machen es gerade gut unter den grossen Sonnenschirmen, auch die Schweizer hocken bei uns, Dominik hat auch alles voll und ist im Stechen.
Das ist angesetzt für 5 Uhr, Optionen wegen Wind bleiben aber offen, wurde schon durchgesagt.
Gerüchte unterm Sonnenschirm: nach dem 3. Durchgang hatten nur noch 2 Teams alles voll
Offiziell wird um 12:10 Uhr weitergeflogen
Flugzeit 3 min
Die Jury will aber jetzt messen.
Über 9 m wird abgebrochen, sagt Willhelm Kamp.
Zusatz:
Viel Wind jetzt und Thomas Start, also das Aushaken aus der Leine, geht ziemlich daneben, schlechte Ausgangshöhe plus großer Nicker.
Dann fängt sich das Modell allerdings und hält sich gar nicht schlecht, sinkt aber ab der 2. Minute relativ schnell. Am Ende mitteln wir die Zeit aus den Zeitnehmern und den TM Uhren. Ein Zeitnehmer hatte 2:59 abgedrückt, der andere 3:+ Und so ist der Volle soeben gerettet.
Franky hat eine super Höhe, bremst aber in 15m.
Stühle kippen, Hüte fliegen, Segeltörn wäre jetzt das richtige.
Steffen fliegt wieder nicht voll, pumpt zwischendurch, gar nicht gut. Er verzieht sich erstmal kurz nach der Runde.
Team Österreich hat nur noch einen Mann voll, und zwar Luca Aringer. Der hat laut Gerd am Anfang wohl viele kleine Fehler gemacht, dann aber immer weniger und fliegt jetzt sehr konzentriert. Im Gegensatz zu Gerd selbst, klagt er. Da gäbe es nix zu erzählen, so schlecht war er.
Ah! Jetzt wird gerade durchgesagt, ab 11:10 Uhr eine Stunde Pause . . . als ob da unbedingt mit weniger Wind zu rechnen sei. Unsere Piloten sind da nicht unbedingt happy mit, würden lieber weiter fliegen, aber dann mit 3 Minuten.
Oder bis um 5 warten mit dem 5., und dann 4 Minuten.
Na ja. Ihr werdet von uns hören.
Ich sitze schon wieder an der Startstelle, Sonne und Wind im Rücken, mittlerweile rauscht er schon an den Ohren.
Wir müssen jedes Mal 9 Stellen umziehen, auch bei B gestern, und das war mot den Böcken eine ganz schöne Plackerei.
Dominik Andrist aus der Schweiz geht an mir vorbei und strahlt, noch alles voll, viel Glück, Christian. Denn wir haben gerade in der 2. Runde schon viele Absaufer gesehen, Wedeln hilft nicht, dafür trägt der Wind die Modelle zu schnell. Volker berichtet gerade von einem Koreaner und noch jemanden, die beim Anheizen zusammenstießen.
Thomas schleppt weit ins Feld nach rechts und seinen Start habe ich so noch nichtmals mitbekommen, beobachte das falsche Modell, aber Dirk neben mir rettet das. Thomas fliegt sehr hoch und sicher voll.
Franky eher knapp diesmal, bremst in 20 Metern. Grinsend kommt er in seinem bekannten Gang aus dem Feld gestapft, wickelt die Leine dabei auf und feixt Na da wawohlmanebischen Hehe nehdig!
Aber was reicht, das reicht!
Steffen dann in der dritten endlich einen guten, sicheren Flug, vom Start bis zur Bremse, und ich habe danach genug Zeit, endlich Richtung Damentoilette zu gehen oder besser zu den Dixies. Die sind nämlich ganz schön weit vom Schuß.
Als ich zurück bin, frischt der Wind mehr und mehr auf beziehungsweise bläst er, und Thomas sagt ganz richtig: allmählich wird jede Taktik hinfällig, jedes rechts und links gucken. Es wird spannend, fast Dirk zusammen und setzt noch nach: Jetzt holen wir auf!!
Auch hier ein Dämpfer.
Wie schwer es ist, die richtige Luft zu finden, sehen wir bei Thomas, der zwar voll fliegt, aber nur um ein paar Sekunden.
Franky sitzt dagegen satter im Bart und fliegt problemlos voll.
Wieder mehr Wind bei Steffen, und er schleppt länger. Das macht er eigentlich sonst nicht, und gerade als Dirk mir das sagt, klinkt Steffen aus. Guter Start, meiner Meinung nach, doch verliert das Modell von Anfang an und stetig Höhe, macht gefühlt keine Versuche sich wirklich in der Thermik zu halten, und es reicht nicht für die 3 Minuten.
An der Startstelle neben uns die Kasachen quatschen ohne Ende, und bei dem Rückschlag, einen weiteren Flug daneben zu haben will man ja alles, bloss nicht andere freudig schnattern hören, erst recht wenn man nur Bahnhof und Kofferklauen versteht.
Aber ansonsten eine eher ruhige Stimmung im Feld, wie ich sie oft empfinde an den A Tagen. Da die Modelle nicht direkt an der Startstelle starten, verzieht sich ein Teil der Spannung von dort ins Schleppfeld.
Derweil steigt die Rückholgruppe teils auf WhatsApp um, da zwar alle mich an der Funke im Feld hören, aber ich nichts von dort zurück.
Die Flieger gehen aber schon bei knappen 3 Minuten über den Kanal, und das macht das Leben der Rückholer nicht leichter.
Die Sonne ist noch nicht zu kräftig oder wird geschwächt durch den Wind. Der frischt allerdings mehr und mehr auf.
Obwohl viel Wind angesagt ist es völlig ruhig, als Thomas Weimer anfängt zu schleppen. Dir neben mir bemerkt noch, man hätte vielleicht ein größeres Modell wählen können, aber Thomas sucht lang und sorgfältig, eine Thermik, die ihn recht gut trägt – aber auch nur bis er in drei, vier Metern Höhe bremst.
Franky Adametz dagegen sehr schnellentschieden, so schnell, dass ich gerade gar nicht mit den Rückholern zurecht komme, weil die eine andere Frequenz für ihn bekommen hatten als ich und die Kommunikation über die Funke gleich Null war.
Über Telefon klären wir das, und just in der Sekunde ist Franky von der Leine raus, und alle wissen so rechtzeitig Bescheid, der Flug ein sicherer Voller, vier Minuten sind gefordert.
Leider vier, den Steffen schafft die drei, aber dann war es vorbei. Er schleppte recht lange, holte das Modell für meine unzureichenden A Kenntnisse immer wieder weit zum Boden runter, Schleppkurve zu groß, sagt Dirk neben mir. Ausserdem kommt immer mehr Wind auf, und die Einstellungen von den Probeflügen zwischen 6 und 7 sind allmählich hinfällig.
So liegt Steffen schon im ersten Durchgang zu früh unten, und mit einem Schlag ist die Luft erstmal raus aus dem Team.
Guten Morgen aus Szentes . . . ein letzter Morgen aus dem Gelände, denn auch wenn die Wettervorhersage für heute nichts Gutes prognostiziert – bis zu 38 Grad und viel Wind. Zwar keine Sturmwarnung mehr, aber eben doch viel Wind – ist damit zu rechnen, dass der Wettbewerb heute durchgezogen wird.
Von der verpassten Medaillenchance habe sich die B Leute noch nicht sehr erholt, zumindest Micha und Andreas nicht, denn sie lag zu sehr zum Greifen nah. Dass es alles andere als leicht gewesen wäre, mit den Israelis, den Litauern und den Serben um Platz 1 bis 3 zu kämpfen, ist klar, drei absolut solide, starke Teams. Aber es wäre eben genau dieser Kampf gewesen, den sie sich so wünschten – und sicherlich wäre dann auch in den entscheidenden Stechen die Einstellung bei Bernd und Michael eine andere gewesen.
Aber hätte, hätte, hätte . . .
Heute am A Tag werden sich die drei beim Rückholen austoben müssen – und das Gelände ist SO schwierig! Nicht im Nahbereich der Startstellen, da sind Grasebenen (und Sonnenblumen und Mais), aber eben auf weitere Strecken, die wir mit Wind ja zu erwarten haben. Als Michaels Modell gestern im Baum hing, kam er mit schreckgeweiteten Augen von der Bergung zurück und Berichten von tückischem Dornenbüschen und vielen einzelnen Bäumen und Reihen und ganzen Wäldern, die ihn heute nicht sehr optimistisch in den Tag gucken lassen. Jede Menge Respekt deswegen noch einmal an dieser Stelle für die Rückholer der letzten Tage!!
Die sind übrigens selbst beim Verlassen des Geländes bisher nie auf ihre Handfesseln untersucht worden, die bunten Bändchen an unseren Handgelenken. Auch bei der Einfahrt morgens ist da nur ein einzelner, winkender Mann am Eingang zum Gelände, sein Auto beklebt mit EU Emblemen, der den gefühlten fünfhundert einfahrenden Autos einen Guten Morgen wünscht – aber von Kontrolle keine Spur.
So bleibt der Verdacht, dass die ganze Diskussion im Vorfeld über den Zugang zur WM doch nur gehalten wurde, um die Einnahmen sicherzustellen. Richtige Zuschauer sind kaum dabei, vielleicht Freunde oder Familien der Zeitnehmer (die haben übrigens weisse Bändchen), aber die haben keine Kennzeichnung am Handgelenk . . .
So. Der Tag beginnt.
Bis später
Stepan Stefanchuk
Stepan Stefanchuk ist der neue Weltmeister in F1B mit 401 sec im 2. Stechen.
Zweiter wurde Gilad Mark aus Israel mit 385 sec vor Rolandus Mackus aus Lithauen mit 384 sec.
33. Bernd Silz
37. Michael Seifert
49. Andreas Gey
27. Christian Andrist
36. Dieter Siebenmann
99. Walter Eggimann
66. Dietmar Piper
72. Walter Ehrlich
81. Manfred Grüneis
Das komplette Endergebnis in F1B
Und dadurch ist die Teamwertung auch entschieden:
1. Serbien
2. Israel
3. Lithauen
4. Deutschland
22. Österreich
23. Schweiz
Die Ergebnisse oben wurden an die korrigierten, offiziellen Listen nun angepaßt (12.8.17)
Micha sagt, ich soll irgendwas schreiben, das uns den Arsch rettet, excuse my french, denn sonst könne sich dies Team nichtmals mehr zur Deutschen Meisterschaft wagen. Vielleicht können wir sagen, er sei bei 2:47 ausser sehr hoch Sicht geflogen?
Puh, da werden die A Leute morgen ganz schön was reißen müssen. Bernd und Michael werden so so etwa 40 und 41ster.
Fünfzehn Leute sind im zweiten Stechen, wenn ich recht gezählt habe, und Micha murmelt, wir seien ja nur Opfer.
Oleg ist anscheinend nicht voll geflogen, denn bei den Startern fürs 2. Stechen wird er nicht genannt. Aber dafür 15 andere, namentlich, und erst eine Viertelstunde später stellt die Wettbewerbsleitung fest: das sind drei Leute zu viel!
Es waren nämlich die besten Nichtmaximalflugzeiten aus der 2. Gruppe nachgezogen worden, bis es 15 Leite waren, aber das sind anscheinend drei zu viel. Mit ein paar Entschuldigungen wird es fast vom Tisch gewischt, dass man sich vertan hat, doch die Serben neben uns, Vater und Sohn, beschweren sich, weil der Sohn wohl bei denen war, die hinten rüber fielen.
Der kleine Wettbewerbsleiter, mit dem ich schon bei der Stefan Reinwald Frage diskutiert hatte und selbst im WeltCup, als er mir Michas Startstelle nicht nennen wollte, wird gerade recht energisch, bis der Serbe jetzt versucht, es mit der Jury direkt zu besprechen.
Das zweite Stechen wird verlegt, weil die Windrichtung direkt in die Sonne ist.
Das Stechen ist aus deutschsprachiger Sicht recht leicht zusammenzufassen:
Oleg Kulakowski geht zuerst.
Bernd wartet noch einen Bart ab und startet dann allein.
Micha sagt, meinem Freund Bernd kann ich vertrauen, der hat’s drauf und die Thermikmaschine, und er schmeisst auch.
Und Christian Andrist aus der Schweiz zwischen ihnen denkt sich, da geh ich doch glatt mit.
Bernd 183 Sekunden, Micha 167 und Christian schlägt die beiden noch mit etwas über 210, glaube ich . . . doch leider waren 360 gefordert.
Aus, vorbei. Micha sagt, das ist so schlecht, dass er schon fast drüber lachen muss!
Ein kleiner Trost sollte aber der Platz 4 in der Mannschaftswertung sein (d.Red.)
Wieder zwei Gruppen im ersten Stechen, Micha und Bernd sind in der zweiten um 17:30 Uhr. Gestern war da bessere Luft, so bleibt zu hoffen.
Michas Flieger ist wieder da. Unter Einsatz ihres Lebens oder zumindest ihrer Haut holten CPW und Micha es mit Bernds Stange aus dem dornigen Baum, wohl eine Akazie, munkelt man, und jetzt wird der Kahn noch mit relativer Hektik im Schatten repariert, ein Stahldrat fiel auch noch vom Tisch.
Die Startstellen sollen bleiben, wo sie sind, Micha auf Startstelle 24 ganz am unteren Ende der Reihe, die genau entlang des Windes aufgebaut ist. Man fragt sich, ob das so bleiben kann, aber es scheint zu erwarten zu sein. Ich habe gerade nachgefragt.
So würde das ganze Stechfeld über Micha hinweg kommen . . . das kann man sich durchaus auf der Zunge zergehen lassen.
Aber vielleicht dreht der Wind bis dahin auch noch ein paar Mal
Auf der Veranstalterseite gibt es jetzt den Stand nach den 5 Durchgängen des Wettbewerbs:
Es sind zwar 42 von insgesamt 111 F1B-Startern, aber nur drei Länder konnten das komplette Team durchbringen: Litauen, Israel, Serbien.
Und dahinter auf Platz 4 folgt die deutsche Mannschaft!
Hier die Teamliste:
Aus Deutschland sind dabei Bernd Silz und Michael Seifert.
Aus der Schweiz Dieter Siebenmann und Christian Andrist.
Aus dem österreichischen Zwei-Mann-Team schaffte es keiner in das Stechen.
Bernds Gummi reisst im Rumpf. Wir wechseln auf Micha.
. . . Uffa, der Durchgang ist schon vorbei und war dann so schnell, dass alles weggedonnert zu sein scheint aus meinem Kopf!
Micha sprang also ein für Bernd und flog nach sicherem Start in einem Megabart so hoch, dass man ihm schon bei drei Minuten riet für 4 zu bremsen. Er tat es erst bei 3:40 und sank bei 5 Minuten plus noch immer, war ganz schlecht zu sehen.
Dich noch während ich ihn im Glas verfolgte, stand Bernd schon an der Startstelle und schmiss dann auch schon!! Ich konnte gerade noch Michas Modell an die Rückholer übergeben, da steig Bernd schon in ungeahnte Höhen, genau so hoch wie Micha vorher, wenn nicht höher! Und landete nach weit über vier Minuten fast an gleicher Stelle – aber nur fast, weil Mick noch ein paar Meter weiter war und wahrscheinlich im Baum. Laut Peter sucht noch immer.
Andreas dann auch mit gutem letzten Start und guter Höhe, flog zwar ein, zwei Linksschwenks, nahm aber ingesamt die Thermik diesmal voll mit. Das er gerade -21 Sekunden flog im 4., ist jetzt um so ärgerlicher!
Aber nicht nur wir ärgern uns, viele Helden sind in dieser 5. Runde rausgefallen, Bond, Terry Bond, und auch die Amerikaner scheinen nicht glücklich zu sein.
Wir aber eben ein bisschen schon, auch wenn wir Andreas sehr vermissen: wir haben zwei Mann im Stechen, Bernd und Micha, auch wenn dessen Modell noch immer nicht gesichtet geschweige denn geborgen ist.
Und natürlich haben wir uns total gefreut für die Schweizer, dass da am Ende des 4. noch alles gut gegangen scheint für sie! So nett haben wir in diesen Tagen immer wieder mit ihnen zusammen gehockt!
So. Einpacken jetzt und hoffen, dass sie Michas Modell finden. Vielleicht was essen zwischendurch.
Michaels Modell liegt 8 Meter hoch im Baum. Wir fahren mit einer Stange runter um es zu bergen.
Vierte Runde und der Wind stirbt, fällt einfach weg. Wir braten an den Startstellen.
Bernds Gummi fatzt im Flieger an der Startstelle, während wir warten und Bernd NICHT nachdreht! Tatsächlich klopft er Micha schon den ganzen Tag auf die Finger, dass der zu viel nachdreht, und jetzt erwischt es ihn!
Micha zieht vor, zieht auf, schnell, ohne Fatzer, aber mit Sonnenschirm über dem Gummi und beim Warten an der Startstelle dann mit nassen Lappen um die Flieger zur Kühlung. Startet wieder zuerst – noch immer stehen Adam aus Polen und auch Bulatov da vom Warten vorher mit Bernd, der Chinese knapp neben uns fatzt auch. Michas Flug dann hoch und sicher, Bernd zieht nach, hat gigantische Höhe und landed am Kanal, hoffentlich nicht wieder drin.
Andreas dann mit neuem Modell, das nach viel zu lange Warten und schlechtem Moment auch ein schlechtes Flugbild hat. Es flog seitlich, pumpte, wollte nicht, lag bei 2:39 trotz Wedeln unten. So eine Seuche!
Motivation fällt gerade schwer. Das Team war so gut!
Aber sie hatten zu lange gewartet. Erst zu lange und dann zu wenig, denn der Start war dann letztendlich zu früh! Der Wind war noch nicht da! Obwohl Dieter Siebenmann gerade gestartet war, reichte es für uns nicht.
In den letzten Sekunden vor Abpfiff werfen Walter Egimann und ein Slowene (?) noch und scheinen den Bart zu erwischen, auf den wir so lange warteten. Hut ab, Schweiz, es sei Euch gegönnt, aber so ganz hinsehen konnten wir dann nicht mehr.
Alles voll im deutschen Team!
Bernd wartet nicht zu lange und reisst erneut den Bart an – und das Modell nimmt ihn voll mit! So kennen wir ihn! Bernd jubelt über den Platz, während selbst angeblich Kulakowski unter ihm bleibt. Den hatten wir ja schon heute, Oleg Kulakowski, neben Alex Andriukov in B sicherlich das Mass aller Dinge.
Rechts und links fatzen jetzt in der Hitze die Gummis, und als Micha zur Startstelle kommt, reisst seiner im Rumpf. Wieder Wechsel zu Andreas. Auch der hat ein neues Modell. Reisst den Start an, hat riesige Höhe, nicht viel Distanz, allerdings nickt das Modell bei der Landung mit dem Vorderteil in den Kanal und wird dadurch wirklich fast zum Kahn. Claus Peter barg es und Andreas untersucht jetzt die Elektronik.
Dann Micha wieder. Und wieder explodieren die Gummis um seine Ohren, fünfe insgesamt in diesem Durchgang, und das gesamte Feld bekommt eine intensive Schulung in schmutzigsten deutschen Schimpfwörtern, bis dann endlich Strang Nummer 6 hält.
Der Flug selbst dann ungefährdet, Landung fast exakt, wie Andreas vorher, nur nicht im Wasser.
Bernd startet als erster, das ganze Feld hinterher. Wir haben uns als gute Thermiknasen erwiesen, und auch in diesem Flug finden die Männer gute Luft. Bernd sagt, es ist einfacher bei diesem starken, aber geradem Wind zu fliegen als bei umlaufenden.
Michael wechselt danach wieder auf das Modell, das vorher nicht angelaufen war. Risiko. Ein Stahldraht zum Propeller war verhakt gewesen. Das hatte er geprüft und auch Stefanchuk einen Blick drauf werfen lassen.
Obwohl nervös, startet er als erster in dem wartenden Feld – eine gute Wahl! Denn bei 2:45 bremst er das Modell mit der Fumkbremse runter, so hoch ist es noch!
Ein Max, der gut tat und Ruhe bringt!
Andreas danach mit gutem Start, wieder als erster! Das scheint jetzt angesagt zu sein im deutschen Team! Doch es erweist sich auch als gefährlich. Andreas Modell ist bei 1:45 etwa nicht mehr richtig glücklich, nimmt immer wieder die Nase runter, verliert Höhe. Beruhigt sich nochmal, doch fängt dann in 20 Metern Höhe wieder so an zu pumpen, das es eine Zitterpartie wird – der Kahn bremst vielleicht in drei Metern Höhe!
Also!
Alle nochmal durchschütteln jetzt!!
Bis zur nächsten Runde haben wir eine halbe Stunde.
Bernd wartet lange. Flugbild wie vorher: die leichten Bs stemmen sich nur gegen den Wind, können danach aber recht gut Höhe halten. Na ja, bis auf Kulakowski vielleicht. Dessen Kraftflug ist gewohnt senkrecht und dynamisch, eine Extraklasse.
Bernd findet einen ruhigen Moment und fliegt sicher die drei Minuten.
Michael dann, und er hat das Modell gewechselt, den Windkahn, der aber trotz Zigarrenstummel im Mund nicht anläuft beim Start. Grosse Schrecksekunde!
Andreas zieht vor und wir warten, teilweise 8 m/sec Wind! Dann der Start und man sieht sein grünes Modell sehr gut, und wie schon gesagt: obwohl die Kraftflüge nicht das zeigen, was sie sollten, halten sich die Flieger in guter Höhe, wenn der Pilot gute Luft gewählt hat. Ein weiterer guter Voller also.
Und dann Michael. Hat noch gute 20 Minuten Zeit und zerfetzt in denen vier oder fünf Gummis, sagt er, denn der Arbeitsbereich ist weit weg von der Startstelle. Schliesslich gehe ich hin, lege ihm mal fie Hand auf die Schulter, frage nach der Frequenz, versuche Ruhe reinzubringen.
Als einziger startet er schliesslich, der Rest des Feldes ist schon fertig, und fliegt einen Zitterflug, der bei exakt 3 Minuten unten liegt . . . und wir können nach dieser verkorksten zwei Stunden dauernden Runde endlich aufatmen.
Aufregung in ganz kurzen Worten:
Was schon um 6 Uhr morgens klar war, wird zur Tatsache: 30 Meter entfernt von den Zelten und Autos und Fressbuden, dafür aber VOR dem Wind die Startstellen aufzubauen ist scheiße.
Der Durchgang muss lt Ian Kaynes annuliert werden, da nur drei Möglichkeiten bestehen:
Unterbrechen
Annulieren
Oder Weiterfliegen
Die meisten hätten bei der TM Sitzung gerade das Weiterfliegen bevorzugt – bis auf die Teams natürlich, die gerade um 7 direkt vor den Hütten starten mussten. Und so wurde komplett annuliert.
Eine Wahlmöglichkeit, OB man einen Flug wiederholt, also jeder einzelne Sportler, insbesondere die, die im ersten gerade daneben lagen, gibt es laut Ian’s dickem gelben Ordner nicht.
So starten wir jetzt neu, Flugzeit allerdings nur 3 Minuten.
Die Stimmung ist so la la. Im Grunde sind wir nicht zufrieden, vor allem Bernd mit seinem Vollen nicht, aber es muss jetzt auch dringend weiter gehen.
Die Startstellen sind entlang des Windes aufgebaut, und der geht genau auf die Autos, die Sicht wird erbärmlich sein . . . Hallo? Geht’s noch? Hätte man da nicht gestern draus lernen können?
Dafür geht um 6:53 Uhr laute Musik an, was die Piloten nicht gerade entspannt . . . Take off all your clothes, singt es da, und die Vorstellung ist höchst amüsant.
Startreihenfolge habe ich falsch durchgegeben: Bernd, Michael, Andreas
An unserer Startstelle zwei Mädchen als Zeitnehmer, eine in Trainingsjacke vom FAV Waiblingen, ihr Vater ist LKW Fahrer und hat sie aus Deutschland mitgebracht. Das nehmen wir mal als gutes Zeichen.
Bernd wartet lange, es versetzt die leichten B Modelle so weit, der Kraftflug scheint völlig ausgehebelt, die Modelle versuchen nur sich im Wind zu halten. Aber im Gleitflug halten sie sich dann doch ganz gut, und Bernd startet schliesslich und fliegt völlig ungefährdet sie 4 Minuten – EINZIGE Gefahr ist die Sicht! Und gerade als der Flieger hinter dem nahen Baum ausser Sicht zu fliegen droht, entschliesst er sich nach rechts zu gleiten in offenes Gelände und kann gut gesehen werden.
Micha tritt an, doch während wir warten, wird der Durchgang gestoppt. Wir ziehen um, eine Mischung aus Na endlich und War ja klar!
Was für ein Tag gestern! Michael Sondhauß wurde mit dem 10. Platz für einen hochkonzentrierten und soliden Tag belohnt!
Im ersten Stechen bewies er erst Nerven, in dem er lang genug auf gute Luft wartete, dann ein weiteres Mal, indem er den Motor startete, bevor das Thermikteam sich überhaupt entschieden hatte, und nach perfektem Steigflug und Übergang die zu keinem Zeitpunkt gefährdete Maximalzeit von 6 Minuten flog.
Im zweiten Stechen dann leider ein schwächerer Start, nicht ganz gerade, vor allem ein Nicker danach, der ihn viele Meter Höhe und dann am Ende wohl Sekunden gekostet haben wird. Sekunden, die ihm fehlten für einen Platz weiter vorn.
Aber andererseits ist Michaels solide Leistung auch dadurch nicht klein zu reden – ein verdient guter Platz für eine gute Arbeit, auch die des ganzen Teams, der Rückholer vor allem auch. Bei einer WM unter die ersten 10 zu fliegen ist eine tolle Leistung!
Gestern Abend gab es dann auch in der untergehenden Sonne eine gute Kanne Bier, von Michael ausgegeben, wer hat noch nicht, wer will noch mal, das das seinige dazu tat, dass ich, als wir gegen 8 ins Hotel fuhren, kaum noch meiner Sinne oder Schreibfähigkeit fähig war und nur noch schlafen wollte. Na ja, eben duschen und was essen, aber dann nichts wie ab ins Bett, denn heute morgen um 04:20 Uhr klingelte schon wieder der Wecker für den B Tag.
Kaffee gab es da schon im Hotel, und auch schon Tania Andriukova, die extra von der Adria angereist, um Alex heute beizustehen. Obwohl man meint, der ist so professionell, das brauch er gar nicht, gilt als fast nicht zu schlagen. Die heimischen Supporter schreiben uns zwar vom gemütlichen Sofa in Deutschland aus, Mensch, schlag‘ doch den Alex endlich mal!! Aber Micha meint, dann müsste er ihn wohl abschießen, und dafür ist Alex Andriukov ein viel zu netter Mensch.
Heute Morgen auf dem Flugfeld viel Nervosität. Als wir auf den Platz laufen ein Gehämmer um uns rum wie in einer Schmiede, überall werden Böcke in den Boden gehauen. Doch bald wird das Gehämmer abgelöst von zickigen Diskussionen, wer wie nah an welchem Nachbarn aufbauen darf. Das Übliche halt bei den B Fliegern, denn Klappern gehört wohl zum Handwerk.
Um 7 geht es los. 55 Minuten Rundenzeit, 4 Minuten Flugzeit, eine weitere Überzeit wird für Runde 5 erwartet.
Startreihenfolge ist: Michael, Bernd, Andreas
Und Michas erste Zigarre sorgt schon für Thermik.
1. Shvedenkov, Yury (Canada) 1020 +360 +398 sec.
2. Burek, Edward (Poland) ++365 sec.
3. Naaber, Raimond (Estonia) ++360 sec.
10. Sondhauss, Michael 1020 + 360 + 292 sec.
41. Waechtler, Claus-Peter 977 sec.
76. Reinwald, Stefan
Einzel-Ergebnisse im Überblick hier.
1. China
2. France
3. United Kingdom
19. Germany
Ergebnisse im Überblick hier.
Es wird zwei Stechen geben, das erste um 17:00 Uhr, und Michael ist dann um 17:30 Uhr in Gruppe 2. (Also noch einmal ein Gruppenstechen, wird es nach dem Beschluß der CIAM ab 2018 nicht mehr geben.)
Die 2. Gruppe ist meiner Meinung nach besser, denn es wird eher weniger Wind, aber sicher immer noch relativ gleiche Thermik geben.
Mittags war der Wind hier immer am stärksten, auch heute, und die 4 Minuten Flugzeit gerade zu dieser Stunde des Tages ist höchst bedenklich. Soll diese Möglichkeit der Überzeiten nicht eher zu thermikarmen Tageszeiten geflogen werden? Morgens eben zum Beispiel?
Im Moment versucht jeder im
Schatten zu entspannen, vielleicht zu dösen, runter zu kommen, so wie zum Beispiel die beiden Schweizer Andrist Brüder auf ihren Luftkissen. Nur die Palme und der Pool fehlen.
Die Rückholer, die enormes heute Morgen leisteten, sind kurz ins Hotel, Franky und Steffen, und hängen wahrscheinlich unterm Air Conditioner, die glücklichen. Auch Thomas Weimer, denn der hatte mit seinem Fahrrad heute morgen noch einen Fehlstart, mitten im Gelände, in voller Fahrt, so berichtete man, und musste das Fahrrad mit einem Achter zurücklassen, siehe Anhang, Volkers Beweisfoto, der ebenfalls den ganzen Morgen im Gelände war.
Ich warte jetzt erstmal auf das nächste Kaltgetränk und sage bis gleich. 16:02 Uhr. Noch eine Stunde.
4 Minuten Flugzeit!!
Micha Sondhauss wartet lange, lässt mit dem Thermikteam ein, zwei Bärte durch, sie aollen was dickes! Und als Bernd, Micha und Andreas zwar schon bedächtig nicken, schmeisst Micha den Motor an, brummt noch „Da ist der Wind“ und haut den Flieger hoch, gigantisch hoch, und das halbe wartende Feld hinterher. Ein fetter, satter Max, er könnte zum Abschluss und zum
Einzug ins Stechen nicht schöner sein!
Wobei Micha Sondhauss noch einmal relativiert: Gerd Aringer sei kurz vor ihm geflogen, weiter oben im Feld. Als er den gut sah, hatte er keine Bedenken hinterher zu gehen.
Grosse Erleichterung im Team! Einer hat’s geschafft! Und mein Micha scherzt vor lauter Freude mit den Chinesen neben uns, tauft den einen, den er kennt, weil der immer nach Lost Hills kommt, den Kung Fu Panda, ind das chinesische Team bricht zusammen vor Lachen!
Claus Peter gräbt zum
Schluss noch einen Megabart aus. . . . Den hätte er auch verbremsen können, sticheln manche, so hoch war der. Doch dieser deutliche Abschluss tat einfach gut.
Stefan fliegt den letzten nicht mehr.
Jetzt sitze ich unterm Schirm mit Melone, Brötchen und Gösser . . . Der Sprint zur Damentoilette nach Ablauf der letzten Runde versteht sich von selbst.
Stechen soll angeblich um 5 sein, aber davor melde ich mich dann.
Das Tempo ist enorm im Moment, der Druck aus. Das Thermikteam lässt Micha Sondhaus mE wieder zu lange warten, denn er fliegt immer dem Bart hinterher. Aber ist voll. Ok
Warum Claus Peter bremste, weiss ich noch nicht, aber die Atmosphäre ist zu dicht, um jetzt grosse Fragen zu stellen.
Und es ist heiß, gefühlt affenheiß, und Angelika hat mir schon Limo und Wasser geholt, weil ich seit 8 nicht mehr hier weggekommen bin.
Claus Peter fliegt voll, und ich höre, dass er noch die Trainingseinstellung von gestern hatte und deswegen gebremst hat. Dieser Flug aber jetzt sicher.
Stefan bekommt am Ende wieder einen daneben im Vierten, und zwar richtig. Hat technische Probleme und am Ende läuft ihm die Zeit weg. Dann startet er doch noch, doch das Modell dreht nur oben nach dem Kraftflug und stürzt nicht ganz entfalten fast senkrecht wieder runter. Fast. Gleitet noch ein wenig, 14 Sekunden.
Denken und schreiben und Zeitnehmen wird gerade etwas viel.ich schicke erst mal weg und sortiere später.
Claus Peter also zieht zurück, Stefan ist fertig, startet, Max u d alle atmen auf. Ist gerade recht hektisch. Das Modell ist geborgen und auf dem Weg zurück. Super, denn wir brauchen es für den Pausenflug.
Der Japaner neben uns hat jetzt den dritten gesteckt.
Laus Peter startet gut. Aber BREMST nach 2 Minuten, loegöt bei 2:17 unten. Was war da los?
Keine Zeit zur Klärung, denn Stefan hat das Pausenfenster.
Stefan kriegt in dem5 Minutenfenster, das wir haben den Motor nicht an. Viele Zuschauer, viel Druck, Nerven zerreissen fast. Aber wir reißen uns zusammen.
Trotzdem: Hut ab, Stefan.
Jetzt 4. Durchgang
Micha Sondhauß flog den ersten voll. Sie warten allerdings lange, die Thermiksucher, ihn hoch zu schicken, fast zu lange. Aber wenn sie ihn dann schicken, funktioniert und startet Micha So dhauß sofort. Dritter also voll.
Zum 2DG:
Die Sportleiterin hatte zu früh den DG beendet.
Ich lief mich zu beschweren, Stefan sollte in der Zeit trotzdem starten.
Allerdings verweigerte dies der Zeitnehmer.
Es folgten hitzige Diskussionen, wer den Fehler machte, aber das war mir ja vollkommen egal. Ich wollte nur die Startmöglichkeit einigte mich schliesslich mit der Wettbewerbsleitung, dass wir genau die 5 Minuten der nächsten Pause Arbeitszeit für einen Start bekommen.
Ob die Jury das akzeptiert, können sie dann immer noch klären. Aber so bekommen wir die 5 Minuten zurück, die uns fehlten.
CPW bricht ab.
Stefan zieht vor
Wir ziehen nach dem zweiten Durchgang um, weil die Startlinie entlang der Windrichtung ist – die seit 2 Tagen auch genau so angesagt ist mit Südost.
Micha Sondhauss prüft bei einem Probestart ein anderes Modell, da mehr Wind aufgekommen ist, bleibt aber dann doch beim alten.
Modelle im ersten, bis über den Kanal, der zwei Übergänge hat. Zum Ende hin sollen sie über eine Baumreihe geflogen sein. Das wäre übel, ist aber wegen des auffrischenden Windes zu erwarten, selbst wenn hetzt nur die normalen drei Minuten zu fliegen sind.
Geht los. Mehr Wind jetzt, ur ganz kurze Thermik, feintuning mit der Thermikmaschine.
Die B Männer schicken Micha Sondhauß vielleicht einen Tick zu spät und der Flieger verliert in den ersten eineinhalb Minuten viel Höhe, hält sich danach aber souverän bis zu den 3 Minuten und landet 3m vor dem Kanal.
Wir starten auf 30 von 31 Startstellen, quasi als erste vor dem Wind. Das macht’s nicht einfacher. Viel Wind. Dann nach langem Warten, 10 oder 15 Min endlich ein vielversprechender Moment, der auch hält, was er verspricht. Max. Das Modell zwar sicher, aber doch kreiste es etwas eng.
Franky als Rückholer hat die Funkbremse mit im Gelände und bremst den Kahn sehr spät, so dass er seine Runde fliegt und nicht hinter dem Kanal landet.
Das Rückholen zu organisieren ist nicht leicht. Thomas Weimer kann wie seit Jahren nicht antworten und Stefans Modell wird mit GPS statt Funk gesucht . . . Aber wir kriegen’s prima hin.
7 Meter Wind in Spitzen
Stefan schmeisst den Motor an. Als er schon in Abwurfposition steht, geht der Motor aus und eine Fläche öffnet beim Folder. Startabbruch, aber wir haben noch knappe 20 Minuten.
Stefan hat einen Nuller, aber den dürfen wir vorerst in der nächsten Pause nachholen. Man hatte die Runde zu früh abgedrückt.
Später mehr. Viel Diskussionen, aber Ian Keynes hatte zum Glück die gleiche Startzeit notiert wie ich
Stefan Reinwald wurde gesichtet, Helfer sollen ihm helfen, seine Sachen zur Startstelle zu tragen.
O-Ton Volker: „Jetzt gib mir deinen ganzen Scheißdreck, und dann trag ich den darüber!“
Der Durchgang läuft. Micha Sondhaus wartet mit Micha Seifert und Bernd an der Thermikmaschine länger als der Rest des Feldes, lässt ein zwei kleinere Bärte durch, um dann aber den richtigen anzupacken. Souverän fliegt er vier Minuten.
Ein Russe steckt in spektakulärem Steigflug, aber dann eben auch mit laufendem Motor und noch eingeklappten Flächen den Kahn senkrecht in die Erde, zum Glück ein paar hundert Meter entfernt, braucht aber wohl nen Spaten, um den wieder raus zu holen.
Claus Peter wartet auch länger, bis die B Leute an der Thermikmaschine grünes Licht geben. Sicherer Start dann, doch kreist das Modell sehr eng. Erst als Bernd ruf, nun mach doch mal aus! öffnet es den Kreis und gleitet sicher in die vier Minuten.
Während ich Claus Peters Modell im Glas habe ein weiterer supergefährlicher Fehlstart, der diesmal senkrecht in die Startstelle knallt.
Stefan will nicht lange warten, wird aber von den B Männern streng am Zügel behalten, bis der richtige Bart kommt und fliegt sicher zum Max.
6:08 Uhr und wir bereiten uns auf den Wettkampf vor.
Ganz leichter Bodennebel oder eher einfach aufsteigende Feuchtigkeit, Sonne schon raus und sie verspricht kräftig zu werden, leichter Wind von Ost.
Startstelle 23
Startreihenfolge Micha Sondhauß, Claus Peter, Stefan Reinwald
Erster Durchgang 7 Uhr
240 Sekunden Flugzeit.
Gestern Abend im letzten Trainingsflug zerschlug es noch Bernds Delphin. Der Prop lief an vor dem Abwurf und Bernd warf prompt doch noch ab, statt ihn in der Hand ablaufen zu lassen, und dann schlug’s den Kahn kopfvoran in die Erde, beide Ohren ab.
Aber ansonsten gute Stimmung, gute Motivation. Nur Stefan Reinwald war heute morgen noch nicht zu sehen. Er schläft bei den Österreichern, Aringer und Co, und wir hoffen, dass er bald hier einschlägt.
Bilder vom Training gestern und Sonnenaufgang heute morgen.
Einen erfrischend guten Morgen aus Ungarn, für die einen mehr erfrischend als die anderen, je nachdem, wie das Unwetter sie traf. Doch die gute Nachricht: die Temperaturen sind um satte 20 Grad gefallen!
Aber wer facebook verfolgt hat, weiß es schon: es war wirklich ein Unwetter! Erste Nachrichten erreichten uns B-Flieger im ruhigen Hódmezővásárhely allerdings erst davon, als wir den Rest des Teams gestern Abend zur Eröffnungsfeier trafen. Die Australier trafen wir allerdings noch eher, bekanntlich im gleichen Hotel wie Franky, Thomas, Micha Sondhauß und Co, und sie kündigten schon an, dass sie unsere Leute filmend unter einem Vordach gesehen hätten, filmend genau wie sie selbst, die Australier, denn solch ein Unwetter hatte man selten gesehen: Hagelkörner so groß wie Kirschen, wenn nicht Pflaumen, selbst Pfirsiche munkelte man, windgepeitscht, auf den Autos eine dicke schichte abgerissener Blätter, die vielleicht vor den Einschlägen schützten, nur den Wagen der Israelis soll ein ganzer Baum getroffen haben.
So ganz konnten wir B Flieger uns das noch nicht ausmalen, war es doch in unserem Dorf den ganzen Nachmittag sehr ruhig und heiß geblieben, so ruhig und heiß, dass wir alle nach Gummimachen und Fliegerreparaturen, nach Schwimmbadbesuchen und Mittagessen noch gute zwei Stunden ruhten vor der Eröffnungsfeier.
Schon wieder dieses Wort, es schleicht sich immer wieder ein, Eröffnungsfeier, wie ein Schluckauf, bei dem der Hick kommt, und man hält inne und sagt, Moment, da war doch was!
Denn viel mehr war die diesjährige Eröffnungsfeier nicht.
Gut, wir waren nach Frankreich und der Mongolei auch recht verwöhnt, was Entertainment rund um den Freiflug angeht, hatten dort Sänger, Tänzer, Glitterwerk geboten bekommen, Ballons und Cheerleader, eine wunderbare Mischung aus Lokalkolorit und Glamour, und es war klar, dass diese letzten beiden Eröffnungsfeiern die Messlatte himmelhoch gehoben hatten. Aber der Schluckauf von gestern hatte sich erst gar keine Mühe gegeben, diese Messlatte zu erreichen. Zwar war schon angekündigt, dass aufgrund der Wetterbedingungen die Zeremonie kurz gehalten würde, damit wir alle nicht unnötig in der Sonne braten. Aber als schließlich alle Teilnehmer hinter ihren Länderschildchen standen und jede Nation namentlich begrüßt war, als die Hymne der FAI gespielt war (die FAI Fahne hatte jemand schon vorher gehisst. Da konnte also nichts mehr schiefgehen), als Ian Kaynes eine erfrischend kurze Rede gehalten hatte und ein ungarisches Lied gespielt war, bei dem keiner recht wusste, ist das Nationalhymne oder Trauermarsch, so andächtig war es, als dann die Sportleiterin in gutem Englisch uns nur noch einen schönen Abend gewünscht hatte und dies alles in weniger Zeit als es braucht, dies aufzuschreiben, da wollte so keiner recht weg von seinem Platz hinter dem Schildchen. Wir alle warteten. Alle Teams. Da musste doch noch irgendwas kommen. Irgendwas. Das konnte es eigentlich noch nicht gewesen sein.
War es aber, und schließlich löste sich die wartende Menge zögernd auf. Nach kurzem Fototermin holte Mannschaftsführer Dirk einen Armvoll Bier für alle, schließlich waren wir endlich mal alle zusammen, alle bis auf Stefan Reinwald, der am Fuß lädiert sich schnell zurückgezogen hatte. Wir diskutierten kurz die Kürze dieser Feierlichkeit und länger dann den Sturm und eventuelle Lackschäden an Wächtlers Auto. Doch als die netten Ungarn Barac Palinka heraus holten und großzügig aber eben auf nüchternen Magen unter das Volk brachten, brachen wir Deutschen ab und fuhren zurück in unser Dorf – nicht ohne uns vorher für eine WhatsApp Konferenz heute Morgen mit den anderen deutschen zu verabreden. Franky und Steffen sollten durchgeben, wie das Wetter bei ihnen ist, sie wohnen näher am Fluggelände, und wir wollten es dann hier mit Geys und Silz‘ besprechen, ob und wann wir raus gehen. Doch heute Morgen um halb 7 regnete es immer noch, selbst in unserem Dorf (noch immer kann es keiner aussprechen, oder besser: wir sprechen es alle anders aus, alle mit einem energischen H am Anfang und dann lang, Hauptsache lang)!
Tatsächlich überraschte uns das Unwetter nämlich auch in Hódmezővásárhel, und zwar gestern Abend, gerade als wir uns zum Essen hingesetzt hatten in einem Freiluftrestaurant vor herrlicher gelb-weißer KuK-Kulisse, schaut mal gleich das Bild.
Im gleichen Restaurant schon die Amis und die Schweizer, die wir herzlich begrüßten. Mit ihnen zusammen zogen wir uns auch in sprichwörtlicher Windeseile in einen Nebenraum des Restaurants zurück, als es plötzlich wachteleier-große Regentropfen zu klatschen begann, und wir hatten eine herrliche gemischte Runde mit ihnen, saßen bis nach 11 mit den Schweizern zusammen, weil der Regen nicht aufhören wollte, und wir schließlich alle IN besagtem Regen zum Hotel liefen, Micha dabei strenge Abweisungen rufend, nicht in den Taubendreck zu treten, der angeblich nahe der Hauswände von den Fluten angespült wurde, und dort lief ich, weil es weniger Regen hatte. Er aber ließ sich statt dessen lieber mitten auf dem Gehweg komplett nass regnen und sein Baumwollhemd, das laut Peter Maurer genau wie Schweizer Gardinen rot und weiß kariert war und zum Running Gag wurde, ist heute Morgen immer noch klatsch nass.
Heute Morgen dann auch eine Flut von Bildern auf facebook von den ganzen Ausmaßen des Sturms gestern, und unsere Entscheidung, heute nicht ins Gelände zu fahren, erweist sich im Nachhinein als goldrichtig: die Autos mussten in der Geländeeinfahrt mit Treckern wieder aus dem Schlamm gezogen werden, der bei dem feinen Puszta- Sand mit so viel Regenwasser auch zu erwarten war.
Heute Nachmittag um 3 Uhr ist Bauprüfung, und danach wollen die Männer es vielleicht noch einmal mit Training probieren. Wind hat es noch immer, aber wie gesagt, 20 Grad weniger als gestern, was tut das gut!
Volker und ich sind übrigens beide deutlich auf dem Weg der Besserung. Jedesmal, wenn wir uns sehen, checken wir kurz ab, wie der jeweilige Zustand des anderen ist inklusive Medikamentenverbrauch und -nachschub und wo sich gerade der Hustenreiz befindet, ob noch im Hals oder schon in der Brust. Volker ist mir dabei allerdings immer einen kleinen Schritt voraus, weil er zusätzlich zur Erkältung auch noch einen tiefen Schnitt von der Leine am Finger hat, und mit so einer Verletzung kann ich nicht mithalten. Allerdings bringe ich dann ins Spiel, dass Micha einen dicken Moskito Stich noch aus Malta am Arm hat, dessen roter Vorhof gerade immer größer wird, heute morgen waren wir schon in der Apotheke. Da holte ich auch neue Tempos. Von denen komme ich immer noch nicht ganz los.
Und der Krankenwagen am Wettbewerbstag war übrigens für einen betagten Schweden, den Michael wortwörtlich aus dem Dreck aufgehoben hatte. Der Arme war gestolpert und in der Sonne völlig ausgelaugt nicht wieder auf die Beine gekommen, war dehydriert und in keiner guten Verfassung, als Mick ihn fand. Aber er konnte noch im Laufe des Wettbewerbs wieder aufgepäppelt werden und ist heute guter Dinge.
Anbei übrigens auch ein Bild der Siegerehrung, bei der wir unseren TM auf dem Treppchen beklatschen durften, Dirk war Zweiter geworden.
So. Silz kommen gerade an unseren Tisch. Vielleicht gehen wir jetzt zum Mittagessen.
Volker Bajorat:
Im 7 min Stechen waren nur Sergey Majarov und Jama Danier raus gefallen, beide Modelle nahmen die Thermik nicht mit. Somit traten 6 Piloten zum 9 min Stechen an. Bange Blicke gingen in Richtung Mais und Sonnenblumenfeld, würden alle Modelle aus dem 1. Stechen rechtzeitig zurück sein ?
Alle waren im gleichen Bart und hatten in 200 bis 300 m Höhe gebremst. Es gab Diskussionen und Unstimmigkeiten, ob das Auto nun zum Rückholen benutzt werden darf oder nicht, Thomas und Steffen waren zu Fuß unterwegs und beide waren einige Minuten vor dem 2. Stechen noch nicht da.Andere fuhren sofort mit dem Auto los. Zittern war angesagt, plötzlich kam Thomas völlig kaputt zurück und lieferte Dirks Flapper ab, er hatte die Holländer überredet, ihn mit dem Auto zur Startstelle zurück zu bringen. Steffen war nicht in Sicht und Frank musste auf den Flapper verzichten. Der Wind und die Thermik waren fast eingeschlafen, Aviv, Eyal, Per und Dirk donnerten ihre LDA Flapper in den Himmel, fast alle mit Top Starts, Frank flog sein großes LDA und verschenkte beim Start einige Meter. “ Hab den Start verhauen, das ärgert mich “ so Frank nach dem Stechen. Mit 299 sec und Platz 5 landete er im Sonnenblumenfeld, ich durfte mich auf Modellsuche machen , nach 45 min war es gefunden, ebenso Dirks Modell. Dirk errichte mit Rang 2 seinen nächsten Podestplatz vor Per Findahl und Eyal Galor. Das israelische Team hörte man noch kurz vor Einbruch der Dunkelheit im Feld suchen . Aviv Balassiano aus Israel hatte die beste Luft und gewann mit 480 sec. Wo er zur Zeit antritt, gewinnt er. Sein zweiter Weltcupsieg dieses Jahr, bereits Ende Mai in Serbien hatte er gewonnen.
Heute (Sonntag) ist es wieder sehr heiß, Frank und Steffen sind beim Training, ich kuriere die Erkältung aus. Michael Sondhauß kommt eben vom Training zurück und Thomas bekommt hoffentlich die Elektronik seiner Funkbremse in den Griff.
Heute Abend um 18 Uhr findet die Eröffnungsfeier statt, ebenso die Siegerehrung vom Budapest Cup mit Dirk auf dem Treppchen.
Michael ist im Stechen, zusammen mit 9 anderen in einem Feld von über 80 Teilnehmern in B. So hat das Wetter ganz schön gesiebt, denn viele Piloten waren auf Schongang für ihre Modelle für die WM.
Franky Adametz und Mannschaftsführer Dirk sind in A im Fly Off, und das wird heiß, denn jetzt um 6 sind es immer noch 39 Grad! Der Wind hat zwar nachgelassen, aber die Wärme ist drückend.
Nach der fünften Runde waren wir deswegen im Hotel für eine schnelle Dusche und eine halbe Stunde Ruhen unterm
air Conditioner. Das tat gut, doch hier draußen hüllt einen die Wärme gleich wieder ein.
Vor dem Stechen kurze Verwirrung, weil echte fünf Minuten davor nur die Hälfte der Starter ihre Startstellen kannten.
Wir kannten Michaels auch nicht und Andreas Gey fragte erfolglos bei der Wettbewerbsleitung. Ich fragte dann hektisch einen hektischen Menschen mit Liste, der von einer Startstelle zur nächsten eilte, mich aber anpatzte, ich solle gefälligst auf die Liste bei der Wettbewerbsleitung gucken. Das in fließendem Ungarisch, aber ich verstand jedes Wort und wollte gerade zurücksetzen, als eim schlauer Mensch sich bei der Sportleiterin so laut beschwerte, dass der ganze Platz es über das Mikro mithörte. Dass nämlich so gut wie keiner seine Startposition wüßte. Die Dame drehte die Augen zum Himmel und verlas schliesslich und ordentlich alle Namen.
Dadurch verzögerte sich der Beginn des Stechen etwas. Dafür kam aber direkt ein dicker Bart durch, in den sich A und C Flieger gleich rein hängten. Franky hatte einen Fehlstart, brachte aber das Ersatzmodell noch im gleichen Bart unter. Und Dirk bremste bei 6 Minuten und lag bei 10 erst unten. Der Bart hatte so echt was!
Mur Michael hatte Pech. Er hatte Startstelle 20 und musste nach einem Gummipatzer mit dem aufgezogenen Kahn noch durchs ganze Feld laufen, als sich am Himmel schon die Holzwolke tummelte.
Auch Stefanchuk war nicht der schnellste, startete neben Micha und nur wenige Sekunden vor ihm, und für beide sollte die Zeit nicht reichen. Hinten im Feld verloren sie, Stepan war bei 6:30 unten, Micha bei 6:39.
Zweites Stechen mit Dirk und Frank um 19:30. um 8 wird es dunkel. Das haben wir uns gestern extra gemerkt.
Mittagspause, und der Himmel ist mit hoher Bewölkung zugezogen, der Wind etwas schwächer, und jeder holt ein wenig Luft.
Inzwischen haben wir auch unsere A Leute getroffen. Dirk und Franky haben noch alles voll, aber das Wetter ist kräftezehrend. Volker ist genau so krank wie ich, und wir haben kurz ausgetauscht, welche Tabletten wir so anbieten können. Allerdings muss Volker auch dringend gesund werden, denn Thomas Weimer hat so extreme Elektronikprobleme, dass sein ganzer WM Start zur Debatte stehen könnte.
Die Zeitnehmer sind unerfahren. Eine Starter, der nur zwei Minuten Starts zum Training macht, sagte am Mittagstisch, er habe eine SO hübsche Zeitnehmerin gehabt! Die habe in der ersten Fünf Minuten Runde, in der er zwei Minuten geflogen ist, ihm trotzdem viere aufgeschrieben. Da bleibt also noch Raum zur Verbesserung.
Das Ungarische Gulasch zum Mittag lässt allerdings keine Wünsche offen! Auch eiskaltes alkoholfreies Bier gibt es, mit Limo zu mischen. . . Keine Sonne mehr, etwas weniger Wind, fast lässt es sich aushalten.
Der dritte Durchgang dann also schon sehr ausgedünnt. Wenige hohe Wolken, viel Wind, die Thermikblasen gewaltig. Michael bremst bei 2:20 und liegt erst bei 3:30 am Boden. Beim Rückholen ruft er mich an, da im Gelände jemand Probleme zu haben scheint. Niemand vom deutschen Team, ein anderer Teilnehmer. Die Stimmen am Telefon sind im Wind kaum zu hören, und man schickt den Krankenwagen raus. Ich selbst werde in der Zwischenzeit von den Australiern (Bond. Therry Bond) mit Melone verarztet, bei der Hitze gibt es kaum besseres.
Guten Morgen aus Szentes
Ob der Morgen wirklich gut wird, war schon morgens um 4:40 Uhr beim Aufstehen zu bezweifeln, denn in dem hohen Baum vor dem Hotelfenster war schon reichlich Geraschel, der Wind also längst wach. Das Hotel in Hódmezővásárhely (wer’s aussprechen kann, bekommt ein Bier) sehr sauber und komfortabel, vor allem gut gekühlt, was bei über 40 Grad draussen überlebenswichtig scheint. Silz, Geys und Michael und ich sind in diesem Hotel, der Rest des Teams ist über 30 oder 40 km verteilt, was sehr schade ist, da gerade die gemeinsame Unterkunft bei den großen Meisterschaften einen Teil des Flairs im Team ausmacht.
Dafür das gesamte Amerikanische Team in unserem Hotel, die Australier bei unseren anderen deutschen Teamkollegen, so dass trotzdem der Internationale Freifluggefühl aufkommt.
Um 7 startete die erste Runde im Weltcup, und die Windfahnen um die Zeit schon waagerecht. Über 80 B Flieger sollen da sein, 110 in A, Aushänge sind da, aber ich schleppe mich noch mit einer Erkältung herum, die den Weg zu den Anzeigen zu weit erscheinen lässt. Heute morgen nahm ich mir vor, heute nicht zurück zu holen, ja auch nicht Zeit zu nehmen, so unfit fühlte ich mich. Aber ich brauche wohl nicht zu sagen, dass ich mit Glas und Laufschuhen (und grossem
Hut und Tasche mit Wasser, Taschentüchern, Telefon und Funkgerät) pünktlich zu Michaels Start an der Startstelle stand, weil der Probeflug schon nicht gebremst hatte und der Flieger noch immer im Gelände war. Er brauchte er meine ganze moralische Unterstützung und am besten eben auch mich irgendwo im Acker.
Und flog dann auch die geforderten 5 Minuten voll, das Rückholen weit und mühsam, Sonnenblumen, ein Kanal mit wenigen Übergängen, keine Räder oder Fahrräder erlaubt, und das Gelände damit nur gut, aber eben doch nicht ideal. Mit dem starken Wind zählt Andreas Gey 9km Rückholweg hin und zurück, und hört nach dem ersten Durchgang auf, obwohl der voll war. Aber die Wege sind zu weit, das Risiko für die Medello im Wind davon zu fliegen zu hoch.
Auch Bernd Silz hört auf. Der erste war nicht voll, auch Micha Sondhauß nicht in C, und Claus Peter Wächtler war gar nicht erst angetreten.
Im zweiten Durchgang also aus dem B Team nur noch Michael am Start, und auch der zweifelt arg überhaupt weiter zu machen, denn seine Funkbremse scheint nicht geladen, und der Kahn bremst nicht und fliegt bei dem Wind auf Nimmerwiedersehen. Aber manchmal braucht man eben auch Glück. Ein Slowene ruft gegen Ende des zweiten Durchgangs meine Nummer an, keine Ahnung, wo er die herhatte, der hatte Michas Modell gefunden und zwischen Kanal und Sonnenblumen abgelegt.
Fazit also im Moment: das Wetter ist unbrauchbar – Hitze und viel zu viel Wind. Die Wettbewerbsleitung sitzt das aus. Kaffee und kalte Getränke auf dem Gelände. Es könnte schlimmer sein.
Volker Bajorat:
Unsere Anreise erfolgte am Donnerstag problemlos ohne Stau in 10 Std über München, Wien, Budapest nach Oroshaza, ca 20 km von Szentes entfernt. Hier sind wir zusammen mit Thomas Weimer, Team Manager Dirk Halbmeier sowie Michael Sondhauß, Claus-Peter und Veronika Wächtler im Hotel. Der Rest der Mannschaft ist ca. 20 km entfernt in der nächsten größeren Stadt untergebracht.
Am Donnerstag Abend sowie am Freitag waren wie zum Training bei wenig Wind und extremer Hitze bis 41 Grad auf dem Gelände zum Training, den ganzen Tag schien die Sonne. Das Gelände ist ca. 30 Autominuten vom Hotel entfernt, eine große Wiesenfläche, teils mit Wassergräben, Büschen, Mais und Sonnenblumenfeldern.
Heute fand bei deutlich mehr Wind ( 5- 7 m/s ) als angesagt der Budapest Cup statt, in F1A waren knapp 100 Teilnehmer am Start, viele hörten nach dem 1.DG auf wegen des heftigen Winds und um die Modelle nicht zu zerstören, da einige auf dem Baum, im Mais oder im Wassergraben landeten. Im ersten Durchgang waren 300 sec gefordert. Viele Modelle gingen zu Bruch und viele hatten Fehlstarts, Thomas Weimer musste nach technischen Problemen in Runde 1 aufgeben, ich nach einer Fingerverletzung in Runde 2. Dirk durfte dem Wassergraben einen Besuch abstatten, er kam mit Frank ins Stechen, nachdem nur 8 Piloten alles voll hatten.
Im 7 min Stechen um 18.30 Uhr flogen einige mit Flapper, Frank und Dirk flogen voll, Frank bekam trotz GPS sein Modell nicht rechtzeitig zum 9 min Fly off um 19.30 Uhr zurück und musste auf den Flapper verzichten.
Es waren beeindruckende Starts und Flüge zu sehen, die ersten 4 Plätze wurden von Flappern belegt.
Dirk wurde 2., Frank 5. In F1B kam Michael Seifert ins Stechen und hatte laut Wibke einen schlechten Moment und erreichte die 7 min nicht und belegte den 6. Platz.
Heute (5.8.) wurde zum Auftakt der Weltmeisterschaft der Budapest World-Cup ausgetragen – sozusagen zum Aufwärmen in der ungarischen Hitze. Der erste Durchgang wurde in allen Klassen über 5 min geflogen! Auffällig die hohe Zahl der Abbrecher in F1B und F1C.
F1A (nach 2 Stechen)
1. Balassianio, Aviv ISR
2. Halbmeier, Dirk GER
3. Findahl, Per SWE
4. Galor, Eyal ISR
5. Adametz, Frank GER
F1B (nach 2 Stechen)
1. Andriukov, Alex USA
2. Rigault, Mickael FRA
3. Krawiec, Adam POL
4. Mathews, Tony CAN
5. Erdenedavaa, Baltsag MON
6. Seifert, Michael GER
F1C (nur 2 im Stechen)
1. Sychov, Volodymyr SLO
2. Ducassou, François FRA
3. Zosymenko, Vasyl UKR
4. Yehorov, Valentyn UKR
5. Shvedenkov, Yury CAN
Die kompletten Ergebnisse gibt es hier
Die Freiflug-WM in den Klassen F1ABC findet vom 6. bis 13. August in Szentes (HUN) statt. Die Wettbewerbstage sind 9.8. F1C – 10.8. F1B – 11.8. F1A.
Die Webseite des Veranstalters ist: www.faif1abc.com.
Im deutschen Team gehen an den Start:
F1A: Thomas Weimer, Frank Adametz, Steffen Reuss
F1B: Bernd Silz, Andreas Gey, Michael Seifert
F1C: Michael Sondhauß, Claus-Peter Wächtler, Stefan Reinwald
Mannschaftsführer Dirk Halbmeier
Assistentin: Wibke Seifert
Helfer: Volker Bajorat