Um es kurz zu machen: Dieser Tag war sehr ereignisreich und erfolgreich für das deutsche Team.
Dennoch fällt es mir nicht leicht, über den heutigen Tag zu schreiben. Mehr dazu aber später.
Inzwischen weiß ich, dass insgesamt 24 Jugendliche aus acht Nationen am Start waren. Wie angekündigt gab es zunächst die eine Stunde für Probeflüge, bevor um 10.30 Uhr der erste Durchgang begann. Die Jury besteht aus Andras Reé, Gerhard Wobbeking, Jakub Drmla und Ivan Horejsí.
Die Flugzeit wurde auf vier Minuten gelegt. Wir sind am Nordhang, weit unten die bekannte Pappelreihe, links zwei Maisfelder auf Höhe der Startstelle. Nils geht als erster (von allen), Christian in der deutschen Reihenfolge als zweiter und Oliver als dritter. Zwischen 1 und 4,5 m/s den Tag über. Die Sonne scheint, etwa 20 Grad.
Elke, Christiane, Christiane und später auch Connor, Sabine, Kristin und Peter bildeten das Rückholteam. Daniela ist Zeitnehmerin. Paul bedient den Sprechfunk, Wolfgang das Verfolgen der Modelle mit dem Fernglas.
Bei Nils im ersten DG setzten die Zeitnehmer nach ~ 90 Sekunden die Ferngläser an und mussten vom Wettbewerbsleiter gesagt bekommen, wo das Modell gerade fliegt. Alle drei haben voll geflogen.
Zweiter Durchgang: Erhöhung der Flugzeit auf fünf Minuten. Bei Nils kam der Wind von der Seite, der Flieger ging gerade den Hang hinunter. Es fehlen 51 Sekunden. Christian liegt nach vier Minuten und 55 Sekunden. Oliver fliegt einen schönen Vollen.
Nach anfänglichem Sinken schafft Nils im dritten DG doch noch einen schönen Vollen. Christian hat die fünf Minuten gerade so geschafft, Oliver auch.
Resumée von DG 1-3: Oliver alle voll, Christian fehlen fünf Sekunden, Nils 51. Generell scheinen mir die Bedingungen recht schwierig, es sind aber noch 19 Teilnehmer mit drei Vollen. Zum Mittagessen Hühnchen mit Reis und frischem Gemüsesalat.
Problematisch wurde es dann im vierten Durchgang. An der Startstelle saßen zwei Damen, die, wie wir nach Nils Start feststellten, nur mit einem Fernglas ausgestattet waren, und die Dame mit Fernglas setzte dieses irgendwann ab, um zu schauen, wo das Modell denn sei. Natürlich fand sie es mit bloßem Auge nicht (es flog immerhin schon fast vier Minuten), also setzte sie wieder an und suchte es mit Fernglas. Auch so fand sie es nicht und beide stoppten nach 282 Sekunden ab. Großer Aufruhr beim deutschen Team, welches nach und nach die Startstelle belagerte. Ein paar beruhigende Worte an das Team. Später startete Christian. Inzwischen waren Wettbewerbsleiter und Jury auch anwesend und involviert. Die zweite Zeitnehmerin hatte noch schnell ein Fernglas bekommen und so beobachteten sie zu fünft Christians Flug. Irgendwann fiel einem Jurymitglied auf, dass die erste Zeitnehmerin zwischenzeitlich abgesetzt hatte, um nach der Zeit zu sehen und danach in eine völlig andere Richtung schaute. Nach einem längeren Gespräch wurde Nils und Christian ein Re-fly bzw. Reserve-fly gewährt. Inzwischen stand Oliver im Startfeld, es waren noch 10 Minuten bis Durchgangsende, als er startete. Wir hatten inzwischen beschlossen, dass Nils es bei den 282 Sekunden belassen würde. Christian aber würde noch einmal fliegen, um seine 282 Sekunden (Zufall?) zu verbessern. Es klappte.
Zum fünften Durchgang wurde die Startstelle verlegt. Ins Mais-Stoppelfeld. Für Junioren eine herbe Herausforderung. Etwa 500 Meter weiter den Hang runter und 300 Meter nach links. Insgesamt zwei fünf Minuten Flüge unter allen 24 Teilnehmern. Einer davon ist Christian, der einen sehr schönen und sicheren Vollen flog. Nils reichte es knappe 2 1/2 Minuten bis zum Gegenhang zu Füßen der Rückholer. Oliver lag nach etwa drei Minuten. Für viele war das ein vorgezogenes Stechen.
Am Ende des Tages sieht es so aus: Christian ist VIZEEUROPAMEISTER!!!!! Und die deutschen Junioren sind VIZEEUROPAMEISTER!!!!! in der Mannschaft.
Hariton Dorobantu (ROU) ist mit +3 Sekunden vor Christian Europameister. Dritter ist Nathan Laura (FRA) mit 264 Sekunden im fünften Durchgang. In der Mannschaft ist Rumänien vor Deutschland vor Frankreich!