Uwe Bundesen berichtet über die Vorbereitung und den 1. Wettbewerbstag (jeden Tag werden zwei Durchgänge geflogen – am Ende werden die besten zwei Flüge der sechs Durchgänge gewertet).
Die deutsche Mannschaft bei den Weltmeisterschaften im Saalflug besteht in diesem Jahr aus Thomas Merkt und mir, Uwe Bundesen. Nach einer problemlosen kleinen Flugreise und einer sich anschließenden Autofahrt kamen wir vor drei Tagen hier an und trafen am selben Abend viele Teilnehmer, die wie wir einige Zeit vor dem Wettbewerb angereist waren, um ihre Modelle auf die Hallenbedingungen einzustellen. Am nächsten Morgen ging es dann los. Wir bestiegen zusammen mit den anderen Wettbewerbern Kleinbusse, die uns dann in einer langen Spirale hinunter in die Salzmine fuhren.
Uwe Bundesen (links) und Thomas Merkt (rechts)
An den Längsseiten der 56 Meter hohen Halle, die wir schon seit einigen Jahren recht gut kennen, waren Tische für die Teilnehmer aufgestellt. Wir mussten uns einen besorgen, hatten unsere Kopflampen dabei und kamen damit in den nächsten zwei Tagen trotz der sonst etwas schummrigen Beleuchtung gut zurecht.
Der Hallenwand entlang unter den Lampen waren die „Arbeitsplätze“. Die Heliumballone dienen notfalls zum Steuern der Modelle.
Natürlich begannen wir schnell mit dem Training , optimistisch und wohlgemut, denn unsere Modelle waren ja noch kurz vorher beim Ranglistenfliegen in Ingolstadt gut geflogen. Dann kam die Ernüchterung, und die erneute Erkenntnis , dass F1D-Modelle in einer hohen Halle gänzlich anders fliegen als in Turnhallen mit 7 oder 8 Meter Höhe. Bei Thomas lief es zunächst einmal noch recht passabel. Er brachte mit seinen Modellen und 1/3-Strängen ordentliche Flüge zustande. Bei mir sah es anders aus, und ich benötigte etliche Stunden bis ich mit den Modellen stabile Flüge machen konnte. Die Flugzeiten allerdings waren nicht berauschend und gaben keinen Anlass u besonderem Optimismus. Ein sehr gutes Modell, mit dem ich vor 5 1/2 Jahren hier in Slanic gut geflogen war, wurde dann schließlich Opfer eines Rumpfbruches und zerstört (siehe Foto).
Uwes Modell nach dem Crash
Als heute Morgen dann die WM begann, hatte ich immerhin ein Modell, das einigermaßen flog, wenn auch nicht so lange, wie ich es gerne fahrt hätte. Nach 18:40 etwa war der erste Flug beendet. Der zweite Wertungsflug war noch schlechter, weil ich die EWD etwa verändert hatte, mit der das Modell die Energie in Geschwindigkeit umsetzte, nicht aber in Höhe, ca 11:30 , ENTTÄUSCHEND. Wie sah es bei Thomas aus ? Sein Modell legte einen ordentlichen Steigflug hin, der etwa 35 Meter erreichte . Aber leider war dieser Flug nach nicht ganz 18. Minuten beendet. Sein zweiter Flug war noch enttäuschender , etwa eine Minute weniger lang als der 1. Flug. In dieser hohen Halle kommt es darauf an, eine große Höhe zu erreichen , aus der das Modell einen langen zeitbringenden Abstieg machen kann. Unsere Modell also steigen nicht genug, und wir haben noch kein Rezept gefunden , um das zu ändern. Morgen geht es weiter. Es ist unwahrscheinlich, dass wir unsere Modelle durch irgendwelche Veränderungen noch konkurrenzfähig machen. Aber es geht weiter , und es macht Spass , in einer Halle zu fliegen, ohne an der Decke herum zu kratzen.
Zwischenstand nach zwei von sechs Durchgängen (Wenn der Text nicht lesbar ist, „Grafik in neuem Tab öffnen“ und dann mit Lupe + vergrößern)