Heute geht es nun los zu 5 Tage Trekking in die Berge 80 km nördlich von Tashkent. Frühstück im Garten des Hotels. Gepäck, das wir beim Trekking nicht brauchen, bleibt im Hotel zurück und wir im Tashkent Büro des örtlichen Reiseorganisation aufbewahrt. Sergei, unser Wanderführer und sein Assistent holen uns ab (unserer Reiseleiter ist auch weiterhin dabei. Sergei ist russisch-stämmig und spricht vor allem russisch, sein Assistent (ein junger Mann, der sonst Kindern Privatunterricht gibt) gut Englisch. Aus der Stadt hinaus, zunächst auf drei spuriger Straße, ehrgeizige Neubauprojekte, auch Prestigbauten, entlang. Später wird es länglicher. Viele, lauter gleiche Einfamilienhäuser, gebaut vom Staat für seine Bediensteten zu günstigen Konditionen. Dann noch eine alte Industriestadt mit Schwerpunkt Düngerproduktion. Auf kleiner Stadt geht es dann zum Treffpunkt mit unseren zwei „Transportverantwortlichen“ – „Eseltreiber“ wäre ein unpassendes Wort. Sie kümmern sich nicht nur um die das Gepäck und die Esel, an unseren Übernachtungsplätze kümmern sie sich auch um die Zelte (es gibt dann immer auch ein Toilettenzelt, darin dann ein Loch in der Erde). Die fünf Esel werden nicht nur mit unserem Gepäck beladen, dazu kommen die Zelte, auch ein Esszelt und ein Küchenzelt (Sergei und sein Assistent kochen auch für alle). So sind wir in der Summe fünf Betreuer für vier Touristen.

Es geht los, Sergei voraus, am Ende sein Assistent, die Karawane läuft separat, zum Teil auf anderen Wegen, alle per Funkt miteinander verbunden. Wunderbares Wanderwetter, kaum eine Wolke am Himmel, warm, aber nicht heiß. Markierte Wanderwege gibt es hier keine, schmale Wege, zum Teil eher Tierspuren. Alles ist grün, viele unterschiedliche blühende Pflanzen, oft riecht es richtig würzig. Markus und Sabine kommen aus dem Gartenbau, vor allem Markus schaut sich alles genauer an und wir lernen so nebenbei manches. Es geht stetig bergauf, unter uns die Schucht mit dem Bach, zum dem wir später wieder absteigen werden.

Bei der ersten Rast im Baumschatten holt Sergei ein Tischtuch aus seinem großen Rucksack und serviert uns Trockenfrüchte und Nüsse. Später zaubert er auch das Mittagessen aus seinem Rucksack und dem seines Assistenten.

An Ufer des Flusses liegt unser Übernachtungsplatz, Füße reinhängen, sich etwas waschen. Die Esel sind auf der Wiese verteilt an langen Seilen angepflockt. In der Nacht sind sie manchmal mit lautem Iaa zu hören und zum Teil grasen sie sogar im Dunkeln. Leckeres Abendessen, Reis, Gemüse, Fleisch, Tomaten, Gurken. Danach stellt uns Sergei selbst gemachten Wein aus Trauben, Kirschen und Mischung sowie Wodka auf den Tisch, abgefüllt in kleinen Plastikflaschen.

Die erste Nacht ist immer gewöhnungsbedürftig, als ich mal raus muss, bewundere ich auch den tollen Sternenhimmel mit der Milchstraße, die man bei uns ja kaum mehr sehen kann.