.Sergei hat einen festen Plan: 7 Uhr aufstehen, 8 Uhr Frühstück (Zelte schon abgebaut und gepackt), 9 Uhr Abmarsch. Heute ist der gemütlichste Tag des Trekkings, es geht auf breitem Weg dem Tal entlang, nur gut 3 h Gehzeit. Wir haben nun Blick auf den teilweise noch Schnee bedeckten Chimgan mit über 3000 m. Es gibt ein paar wenige kleine Bauernhöfe, die im Sommer bewohnt sind, Schafherden, Kühe, Pferde, alle ohne Zäume. Wir kommen über eine befahrbare Holzbrücke und während unserer Rast kommt auch unsere Karawane. Die Esel müssen Einzel darüber geführt werden, einer erweist sich als sprichwörtlich „störrisch“. Es sind auch noch zwei kleine Lastwagen unterwegs, Sergeis Panzerband aus seinem großen Rucksack hielt ihnen, eine Panne zu bewältigen.
Am Ufer, wo sich zwei Bäche zusammen kommen, schlagen wir unserer Lage auf und entdecken einen „Badestelle“ in den Bergbach, der durchaus akzeptable Temperaturen hat. Wenn man sich an dem winzigen „Wasserfall“ anlehnt, bekommt man sogar noch die Haar gewaschen – sehr angenehm.
Ich spaziere zu einer großen Schafherde, bei der einige Männer aktiv sind. Sie scheren die Schafe, aber nicht elektrisch, sondern mit einer Schere, die hinten eine große Feder hat. Das Feld bleibt beim Scheren ganz zusammen hängend. Sie haben eine große Freude als ich zu ihnen kommen, wir verstehen natürlich kein Wort, aber sie stellen sich in Pose um fotografiert zu werden. Die Schafe hier sind alle dunkelbraun. Später kommen drei Reiter, die Felle werden gezählt, wohl die Chefs oder Aufkäufer.
Abends nach dem Essen wird es sogar im Esszelt so kalt, dass wir nach und nach all unsere warme Klamotten holen. Aber für heute ist noch ein Lagerfeuer angesagt, beim holzsammeln hatten wir auch schon etwas geholfen. Wir sind aber skeptisch, kalt und windig. Aber mit dem Brenner aus der Küche wird das Feuer schnell so groß, dass es wunderbar wärmt.