Vom 26. bis 29. August findet in Martin (Slowakei), die Europameisterschaft der Junioren und Senioren in der Klasse F1E statt.

Hier im Blog wird Nick Finke direkt von der Europameisterschaft berichten.

Bilder von der ganzen Mannschaft.

Erlebnisbericht zur EM F1E 2018 von Christian Neumann

Christian Neumann, Vizeeuropameister in der Einzel- und Mannschaftswertung, hat einen „kleinen Erlebnisbericht“ über die Europameisterschaft in Martin geschrieben. Der Bericht kann hier im THERMIKSENSE-Seitenformat angesehen werden.


„Die F1e Europameisterschaft 2018 in Martin war für mich einer der absoluten Höhepunkte dieses Jahr.
Beginnen wir erst einmal mit dem Wettbewerbsort: Viele schöne Hänge und ein malerisches Panorama durch die Gebirge im Hintergrund, die Stadt Martin, in der man sogar top Regenjacken kaufen kann, wenn man die eigenen im heimischen Schrank vergessen hat, und keine räudigen Wildhunde oder Schäferhunde, die die Herde auf eigene Faust ohne ihren Schäfer „beschützen“ wollen – Viele Grüße nach Rumänien an der Stelle.

Auch das Wetter war top. An der Junioreneuropameisterschaft waren super Bedingungen und auch die darauffolgenden Tage konnte man mit einigen Schweißtropfen doch ganz gut überstehen.

Auch wenn manchmal etwas Angstschweiß dabei war, da gewisse Zeitnehmer scheinbar nicht ganz der Aufgabe gewachsen waren die Modelle von Nils und mir zu beobachten. Ich spreche hierbei aber keineswegs von allen Zeitnehmern und muss unbedingt noch einmal sagen, dass ohne die Zeitnehmer kein einziger Wettbewerb funktionieren kann und der größte Teil von ihnen einen tollen Job in der Slowakei gemacht hat.

Dass diese Woche aber so gut in meiner Erinnerung bleiben wird, liegt zunächst aber auch an der großartigen Leistung von Jakub Drmla, der seine kleinen Schäfchen immer alle im Griff hatte, überall mitangepackt hat und ein echter Sympathieträger der ganzen Veranstaltung war. Oliver, Nils und ich haben uns auch persönlich für seine Leistung bedankt und ich hoffe, dass er auch nächstes Jahr wieder eine tolle Woche auf die Beine stellt.

Ich habe drei Wünsche. Erstens wäre es schön, wenn beim nächsten Bankett eine weniger rustikale Atmosphäre vorherrschen würde.

Zweitens, dass die Stimmung des diesjährigen Banketts noch einmal ansatzweise erreicht werden kann. Ich meine an unserem deutschen Kindertisch ist die sowieso immer absolute Spitze. Aber dieses Jahr war einfach so eine grandiose Stimmung zwischen den Nationen, dass der Abschied am Ende doch sehr schwer viel.

Aber nicht nur der Abschied von den anderen Nationen fiel schwer und damit komme ich zu meinem dritten und letzten Wunsch. Ich wünsche mir, dass diese absolut unkomplizierte, verlässliche und spaßige Truppe, welche sich in dieser Woche in Martin unter dem Gruppennamen „F1e Team Germany“ gefunden hat, Vorbild für die nächsten Jahre wird. Dieser bunte Haufen in orange hat nämlich so gut harmoniert und hat entscheidend zu der starken Leistung unseres Junioren Teams beigetragen.

Ich Persönlich kann sagen, dass ich ohne die Gewissheit so ein tolles Team hinter mir zu haben nicht Vizeeuropameister hätte werden können und bedanke mich bei jeder Hilfe, die ich in dieser Woche erhalten habe.“ -Christian Neumann

ECH F1E 2018 Martin /SVK Ergebnisse

ECH Junioren
1. Dorobantu Hariton (ROU) 1438 sec.
2. Neumann Christian (GER) 1435
3. Laura Nathan (FRA) 1404

7. Pohl Oliver (GER) 1325
15. Finke Nils (GER) 1220

ECH Junioren Team
1. ROU 1396%
2. GER 1386
3. FRA 1363

ECH Senioren
1. Berto Guiseppe (ITA) 1500+420+540 sec.
2. Bildea Daniel (ROU) ++121
3. Bau Eligio (ITA) ++96

5. Bleuer Heinz (SUI) +336
10. Kuttler Peter (GER) 1444
15. Winker Alexander (GER) 1412
23. Sondhauss Uwe (GER) 1378
24. Mang Edith (AUT) 1283
26. Mang Fritz (AUT) 1269
27. Bleuer Michael (SUI) 1246
28. Mang Reinhard (AUT) 1236
33. Pfister René (SUI) 1047

ECH Senioren Team
1. ROU 1467%
2. ITA 1460
3. CZE 1438

5. GER 1411
9. SUI 1264
10. AUT 1262

Downloads der Ergebnislisten:
ECH JUN F1E 2018   ECH SEN F1E 2018   Martin Cup Einzelwertung   Martin Cup Team   Swiss Cup Einzel   Swiss Cup Team

Swiss-Cup am Südhang

Südhang. Bisher waren wir auf diesem Gelände nur 2013 zum Trainieren. Weiter Richtung Bundesstraße wurde 2014 an allen drei Tage geflogen, dort war es auch von Nord über West bis Süd möglich. Anders an diesem Teil des Hanges. Hier war nur Süd möglich, mit Blick auf einen recht nahen, recht großen Gegenhang. Vorne am Weg eine große Baumreihe, angrenzend ein Pferdegut mit freilaufenden Pferden, links die Hochspannungsleitung, in der 2013 ein polnisches Modell explodierte.

In den ersten zwei Durchgängen (die Flugzeit war wie immer fünf Minuten) war der Wind noch recht schwach, 1-3 m/s. Mit Beginn des dritten frischte er auf 5-9 m/s, in Böen 12 m/s auf. Die Leichtdrachen wurden also durch Windbomber ersetzt, extrem riskante Probestarts, häufiges Köpfeeinziehen und auf-den-Boden-schmeissen.

Die Bäume führten zu großen Turbulenzen, im ersten Durchgang flogen zwei der wieder etwa 65 Teilnehmer einen Vollen. Viele Modelle wurden auch nach hinten weg getrieben, einige hörten verfrüht auf.

Die Startstellen waren wie beim gestrigen Weltcup mit zwei Zeitnehmern mit Fernglas pro Startstelle ausgestattet.

Die Siegerehrung fand auf dem Platz statt. Alexander gewann den Wettbewerb, Alexander und Peter gewannen die Mannschaft und Nils machte den dritten Platz in der Jugendwertung.

Jakub Drmla danke nochmals allen. Anschließend ging das allgemeine Verabschieden los.

Morgen treten wir alle den Heimweg an. Ein Resumée zu der Gesamtveranstaltung folgt, eventuell auch in der Printausgabe. In den nächsten zwei Printausgaben der Thermiksense werden Berichte folgen.

Siegerehrung + Banquett + Resumée Teil I

Nach dem Weltcup (Ende war gegen 15.40 Uhr) meinte Jakub (der Organisator) nur, dass die Siegerehrung nicht vor 19 Uhr anfangen würde. Uns war das recht, eine genauere Uhrzeit wäre aber natürlich schön gewesen.

Das deutsche Team machte sich um 20 vor sieben auf den Weg. Die Siegerehrung wurde im selben Bistro wie die Eröffnung gehalten und begann gegen 20 Uhr draußen vor dem Bierzelt. Bis dahin war die Sonne bereits untergegangen, eine extra Beleuchtung gab es nicht, weshalb die Qualität der Bilder auch immer weiter abgenommen hat, je später es wurde. Tonqualität und Lautstärke ließen auch zu wünschen übrig. Es herrschte aber eine gute Stimmung bei einer lockeren Athmosphäre.

Nach der Siegerehrung stand bereits eine Nudelsuppe auf dem Tisch, die sehr geschmackvoll war. Im Anschluss standen plötzlich die Franzosen von ihren Tischen auf und so merkten wir, dass vorne ein Buffett aufgebaut worden war. Es gab neben Bratwurst, Schweinebraten und Leberwurstreis (eine Spezialität) auch Sauerkraut, (Salz)Kartoffeln und – leider für 1/4 aller Anwesenden, danach war es leer – Wrap-Brot. Die Qualität des Essens war gut aber nichts besonderes. Gegen Ende wurden noch drei Wurst- und Käseplatten sowie ein Teller mit Schnitzel aufgestellt. Zu trinken gab es irgendwann dann Wein und Wasser und, wenn man Glück hatte, auch Softdrinks (am „Kindertisch“ mussten wir uns zu unserem Glück verhelfen). Die Atmosphäre war „biertischmäßig“, die Stimmung dafür ausgelassen. Auch die Erwachsenen aus anderen Ländern zelebrierten die T-Shirt-Tausch-Aktion in diesem Jahr freudig und aktiv. Alles in allem waren Verköstigung und Ambiente – wie es bei den EMs/WMs leider häufig vorkommt – nicht seinen Preis von 40€ wert.

Alle offiziellen Zeremonien hätten eigentlich in dem Wintersport-Resort stattfinden sollen, wie vor vier und fünf Jahren auch – was uns sehr gefreut hätte. Laut Jakub war dort auch schon alles organisiert, bis ihm das größte Hotel absagte, Renovierungsarbeiten bis Anfang 2019. Das war im Mai. Uns wurde ein alternatives Hotel angeboten, wir nahmen an, alles war geregelt, bis Ende Juli auch von deren Seite die Absage kam – das Theaterfestifal hat vorrang. Vier Wochen vor der EM für 26 Leute ein Hotel in einer nicht allzu großen Stadt zu finden – keine einfache Sache. Jakub und Wolfe managten es aber ser gut und so landeten wir hier in der Pension Ladoven, zwar etwas teurer in der Nacht, aber sehr schön, gut gelegen und mit top Restaurant. Aber in Anbetracht dessen war der Rahmen, in dem die Abschlußzeremonie und das Bankett stattfanden, in Ordnung.

Martin-Cup am Osthang

Gestern wurde der Weltcup vom Samstag nachgeholt. Ich schreibe erst heute, da gestern Abend noch Siegerehrung und Banquett stattfanden und wenig Zeit zum Berichten blieb.

Wie jeden Morgen haben wir uns auf dem Areal getroffen, wo auch die Eröffnung+Bauprüfung stattgefunden haben. Wir durften aber außnahmsweise über 30 Minuten warten, bis die Organisatoren festgelegt haben, an welchem Hang wir fliegen werden.

Etwa 20 Minuten Fahrt später erreicht die Kolonne den Osthang. Relativ flaches Gelände, in Ansätzen zu vergleichen mit dem Hesselberg bei gutem Wetter. Ein großes, hindernisfreies Areal, eingegrenzt von Wald, Bäumen und Büschen. Im Norden ein Dorf (ich habe es beim Modellbergen besucht, neben Pizzeria, Hotel und Feuerwehr gibt es sogar ein Standesamt).

Meistens kommt der Wind von vorne (also aus Osten), zeitweise aber auch aus Norden, Süden und umlaufend. Die Temperaturen erreichen den Tag über an die 22°C, bei Windstärken um die 2-4 m/s.

Die Flugzeit beträgt fünf Minuten in allen Durchgängen. 11 der 65 Teilnehmer erreichen diese im ersten Durchgang.

Die Modelle landeten auch abwechselnd auf dem Acker und im Baum oder im Dorf. Die Wege zum Rückholen betrugen an die 2 Kilometer (Hin und retour) pro Flug. Alexander hatte wie bei der EM vier Volle, im fünften dann nicht, gewann dafür an diesem Tag.

Nachdem Paul zwei Modelle im Baum hatte und ich nach einem Rumpfbruch mein zweites Modell unweit Pauls im Baum parkte, machten wir uns mit Elke auf zum Bergen. Das zweite Modell von Paul fanden wir schließlich im Dorf, im einzigen öffentlich zugänglichem Garten, in einem hohen Nussbaum vor dem Standesamt im Garten des Bürgermeisters.

Aufgrund der schlechten Konditionen sind einige aus der Startstelle raus und wieder zurück in die Warteschlange, wodurch diese kein Ende hatte. Zum Ende des fünften Durchgangs starteten einige kurz nach dem Abpfiff, eine Hand voll Teilnehmer wartete zu diesem Zeitpunkt noch in der Schlange und konnten somit den Durchgang nicht fliegen.

Ergebnisse
1. Winker Alexander (GER) 1474 sec.
2. Zurowski Jacek (POL) 1377
3. Trachez Clarisse (FRA) 1369

Ergebnislisten und Teamwetung siehe Beitrag „Ergebnisse“

Die Bandbreite der Landungen

Titel von Paul Seren.

Geflogen wurde wieder am Nordhang. Am Start waren 34 Teilnehmer aus 11 Nationen, Polen stellte noch den amtierenden Europameister. 19°C um 9 Uhr, blauer Himmel, unruhiger Wind mit Böen. Zum Beginn des ersten Durchgangs beruhigt er sich einigermaßen, den Tag über schläft er auch zeitweise ein. Die Startreihenfolge sieht Alexander vor Peter vor Uwe vor. Eine Stunde für jeden Durchgang, gefolgt von 15 Minuten Pause.

Rückholer im Feld sind Nils, Nick, Christian, Michael, sowie Werner und Friedrich mit dem Auto. Mittags noch Oliver. Paul und Elke am Funk, Wolfgang am Fernglas. Der Rest holt von der Startstelle aus auch zurück.

Den ersten Durchgang beginnt das deutsche Team an Startstelle vier, mit denselben Zeitnehmerinnen aus dem gestrigen vierten Durchgang (man erinnere sich an das Fernglas-Desaster), hoffentlich wird es kein Déjà-vu. Wolfe steht aber während aller drei Flüge hinter ihnen und achtet darauf, dass eben dieses nicht geschieht. Fünf Minuten Flugzeit. Jakub Drmla stoppt mit. Der Wind kommt inzwischen mit 1-2 m/s von der Seite und von hinten. Alexander fliegt einen schönen Vollen. Peters Modell verschwindet nach etwa vier Minuten hinter einem Hügel. Uwe stößt 15 Sekunden nach dem Start mit dem Italiener zusammen, er probiert es noch einmal und verschwindet nach 226 Sekunden hinter einem Hügel. Von den Zeitnehmern völlig korrekt gestoppt, ärgerlicherweise taucht das Modell nach über 10 Sekunden wieder auf. Das Modell flog voll, konnte aber nicht gewertet werden.

Zweiter Durchgang, an der Startstelle stoppt unter anderem auch Daniela. Der Wind kommt inzwischen von vorne. Alexander fliegt einen schönen Vollen. Peter steht im Startfeld: „Ich red mit meinem Diktiergerät, ned mit dir Peter“, O-Ton Wolfe. Peter schafft es gerade so über die Kuppe des Gegenhanges, fliegt aber auch voll. Uwe fliegt auch voll, gegen Ende auch sehr schwer zu sehen.

Zu Beginn es dritten DG sowohl im Vorfeld als auch am Hang windstill und umlaufende Winde. Bei einer Ablösung mit 3-4 m/s startet Alexander, auch dieser sicher voll. Peter startet und quält sich 20 Meter vor der Startstelle mühsam vor, fliegt aber voll. Uwe reicht es nicht, nach 252 Sekunden ist er endgültig am Boden.

Resumée von DG 1-3: Alexander alle drei voll, Peter fehlen 56 Sekunden, Uwe 122 Sekunden. 15 Teilnehmer mit drei Vollen. Zum Mittagessen Hühnchen in Tomatensoße, dazu Bandnudeln und Kraut-Karottensalat.

Der Wind hat zum vierten Durchgang auf 3-5 m/s aufgefrischt. Alexander fliegt wieder einen schönen Vollen, der lange braucht, um aus allen Wolken zu fallen. Peter fliegt auch einen schönen Vollen, Uwe hinterher und ebenso voll.

Zum fünften Durchgang wird die Startstelle etwa 20 Meter den Hang hinunter verlegt. Der Wind ist recht stark. Alexanders Modell steigt und steigt über der Startstelle, ist leider ein wenig zu langsam und wird im Lee nach unten gedrückt. Es landet nach 212 Sekunden unweit der Kiste. Peter fliegt dafür einen guten Vollen, landet in der Nähe der Autos rechts der Startstelle. Uwe war ebenso hoch und voll und landet entgegengesetzt von Peters Modell abseits der Startstelle. Der Wind inzwischen bei 7 m/s.

Es sind sechs Teilnehmer im Stechen, wovon drei die sieben Minuten fliegen und ins zweite Stechen kommen. Nach dem 10-Minuten Stechen sehen die inoffiziellen Ergebnisse so aus:

1. Guiseppe Berto (ITA)
2. Daniel Bildea (ROU)
3. Eligio Bau (ITA)

4. Ionut Sava (ROU)
5. Heinz Bleuer (SUI)
6. Pierre Chaussebourg (FRA)
(Anm.: an 5. Stelle wurde fälschlicherweise Michael Bleuer genannt. Wir bitten dies zu entschuldigen)

Team:
1 ROU
2 ITA
3 CZE

5 GER

Zwei mal Vizemeister

Um es kurz zu machen: Dieser Tag war sehr ereignisreich und erfolgreich für das deutsche Team.

Dennoch fällt es mir nicht leicht, über den heutigen Tag zu schreiben. Mehr dazu aber später.

Inzwischen weiß ich, dass insgesamt 24 Jugendliche aus acht Nationen am Start waren. Wie angekündigt gab es zunächst die eine Stunde für Probeflüge, bevor um 10.30 Uhr der erste Durchgang begann. Die Jury besteht aus Andras Reé, Gerhard Wobbeking, Jakub Drmla und Ivan Horejsí.

Die Flugzeit wurde auf vier Minuten gelegt. Wir sind am Nordhang, weit unten die bekannte Pappelreihe, links zwei Maisfelder auf Höhe der Startstelle. Nils geht als erster (von allen), Christian in der deutschen Reihenfolge als zweiter und Oliver als dritter. Zwischen 1 und 4,5 m/s den Tag über. Die Sonne scheint, etwa 20 Grad.

Elke, Christiane, Christiane und später auch Connor, Sabine, Kristin und Peter bildeten das Rückholteam. Daniela ist Zeitnehmerin. Paul bedient den Sprechfunk, Wolfgang das Verfolgen der Modelle mit dem Fernglas.

Bei Nils im ersten DG setzten die Zeitnehmer nach ~ 90 Sekunden die Ferngläser an und mussten vom Wettbewerbsleiter gesagt bekommen, wo das Modell gerade fliegt. Alle drei haben voll geflogen.

Zweiter Durchgang: Erhöhung der Flugzeit auf fünf Minuten. Bei Nils kam der Wind von der Seite, der Flieger ging gerade den Hang hinunter. Es fehlen 51 Sekunden. Christian liegt nach vier Minuten und 55 Sekunden. Oliver fliegt einen schönen Vollen.

Nach anfänglichem Sinken schafft Nils im dritten DG doch noch einen schönen Vollen. Christian hat die fünf Minuten gerade so geschafft, Oliver auch.

Resumée von DG 1-3: Oliver alle voll, Christian fehlen fünf Sekunden, Nils 51. Generell scheinen mir die Bedingungen recht schwierig, es sind aber noch 19 Teilnehmer mit drei Vollen. Zum Mittagessen Hühnchen mit Reis und frischem Gemüsesalat.

Problematisch wurde es dann im vierten Durchgang. An der Startstelle saßen zwei Damen, die, wie wir nach Nils Start feststellten, nur mit einem Fernglas ausgestattet waren, und die Dame mit Fernglas setzte dieses irgendwann ab, um zu schauen, wo das Modell denn sei. Natürlich fand sie es mit bloßem Auge nicht (es flog immerhin schon fast vier Minuten), also setzte sie wieder an und suchte es mit Fernglas. Auch so fand sie es nicht und beide stoppten nach 282 Sekunden ab. Großer Aufruhr beim deutschen Team, welches nach und nach die Startstelle belagerte. Ein paar beruhigende Worte an das Team. Später startete Christian. Inzwischen waren Wettbewerbsleiter und Jury auch anwesend und involviert. Die zweite Zeitnehmerin hatte noch schnell ein Fernglas bekommen und so beobachteten sie zu fünft Christians Flug. Irgendwann fiel einem Jurymitglied auf, dass die erste Zeitnehmerin zwischenzeitlich abgesetzt hatte, um nach der Zeit zu sehen und danach in eine völlig andere Richtung schaute. Nach einem längeren Gespräch wurde Nils und Christian ein Re-fly bzw. Reserve-fly gewährt. Inzwischen stand Oliver im Startfeld, es waren noch 10 Minuten bis Durchgangsende, als er startete. Wir hatten inzwischen beschlossen, dass Nils es bei den 282 Sekunden belassen würde. Christian aber würde noch einmal fliegen, um seine 282 Sekunden (Zufall?) zu verbessern. Es klappte.

Zum fünften Durchgang wurde die Startstelle verlegt. Ins Mais-Stoppelfeld. Für Junioren eine herbe Herausforderung. Etwa 500 Meter weiter den Hang runter und 300 Meter nach links. Insgesamt zwei fünf Minuten Flüge unter allen 24 Teilnehmern. Einer davon ist Christian, der einen sehr schönen und sicheren Vollen flog. Nils reichte es knappe 2 1/2 Minuten bis zum Gegenhang zu Füßen der Rückholer. Oliver lag nach etwa drei Minuten. Für viele war das ein vorgezogenes Stechen.

Am Ende des Tages sieht es so aus: Christian ist VIZEEUROPAMEISTER!!!!! Und die deutschen Junioren sind VIZEEUROPAMEISTER!!!!! in der Mannschaft.

Hariton Dorobantu (ROU) ist mit +3 Sekunden vor Christian Europameister. Dritter ist Nathan Laura (FRA) mit 264 Sekunden im fünften Durchgang. In der Mannschaft ist Rumänien vor Deutschland vor Frankreich!

Bauprüfung, Eröffnung, Teammanager-Besprechung

Mit deutscher Pünktlichkeit fanden wir uns in der Eventlocation (etwas außerhalb von Martin, 3 km vom Hotel entfernt) zur Bauprüfung ein. Laut Zeitplan wären wir um 15 Uhr dran gewesen und hätte eine Zeitspanne von einer halben Stunde gehabt. Natürlich hat das nicht ausgereicht. Zudem wurde jedes abnehmbare Teil eines Modelles mit einem kleinen Aufkleber versehen.

Die Bauprüfung an sich zog und zog sich dahin, wir warteten im Bistro unt tranken Tee um Tee. Um 16.30 Uhr – eigentlich sollte jetzt die Teammanager-Besprechung anfangen – mussten noch 12 Teilnehmer abgenommen werden.

Um 17.15 Uhr trommelte Jakub Drmla (Organisator und Jury-Mitglied) die Teammanager + Assistenten zusammen. Wolfe stellte den „Antrag“, den Beginn bei den Junioren um eine Stunde nach hinten zu verlegen, um ihnen noch Zeit zum trainieren zu geben. Aufgrund des Regens war ihnen das ja bisher nicht groß möglich. Unter der Bedingung, die Durchgangszeit auf 50 Minuten zu verkürzen, wurde es genehmigt. Die 15-minütigen Pausen bleiben erhalten, über die Mittagspause wird kurzfristig entschieden. Außerdem gab es eine Schale Gulaschsuppe und Kaffee für jeden Anwesenden.

Nachdem jeder aufgegessen hatte, wurden wir zur Eröffnung nach draußen unter den Pavillon gebeten. Die wurde (vielleicht aufgrund der einen Stunde Verspätung) recht kurz gehalten.

Es sei angemerkt, dass die Temperatur bei unter 13°C lag, der Nieselregen hörte dann gegen 16 Uhr auf. Für morgen sind Sonne und 22° angekündigt.

Also morgen die Junioren, um 8 Uhr wird endgültig entschieden, wo geflogen wird.

Stand Sonntag 9:40

Es regnet.

Um 15 Uhr ist Bauprüfung, um 17 Uhr Eröffnung.

World Cup „Martin Cup“ gecancelt

Um Werner frei zu zitieren:

Ihr könnt anfangen zu trinken, der Weltcup wurde gecancelt.

Dem Motto nach hat sich der anwesende Teil der Mannschaft zum Mittagessen eingefunden.

Inzwischen hat es aufgehört zu regnen, daher werden ein paar den Weg ins Gelände wagen…

Für morgen ist der Trainingstag angesetzt, schauen wir mal, ob das überhaupt klappt, denn der aktuellen Prognose zufolge soll es heute Nacht wieder zu regnen anfangen und morgen auch ersteinmal nicht mehr aufhören… Um 15 Uhr sind wir bei der Bauprüfung dran, danach findet die Eröffnung in demselben Hotel statt.