F1B

F1B – Gummimotormodelle

Mit Gummikraft nach oben

Die Energie von 30 g Gummi bringt die Gummimotormodelle F1B (auch Wakefield-Modelle W genannt) in rund 40 sec auf bis zu 90 m Höhe. Dann werden die großen Luftschraubenblätter (Durchmesser um 60 cm) angeklappt und der Gleitflug beginnt. Bei Spannweiten zwischen 140 und 180 cm (Gesamtflächeninhalt 17–19 dm2) müssen diese Modelle ein Zellgewicht von mindestens 200 g haben – leichte und gleichzeitig feste Bauweise sind hier gefragt.

Außergewöhnlich ist die Antriebsquelle dieser Klasse, der Gummimotor. Allein die Auswahl des geeigneten Gummis ist eine Sache für sich. Nicht nur die Herkunft des Gummis gibt den Ausschlag, auch die Anzahl der benutzten Fäden (Breite 3,2 bis 1,2 mm) variiert je nach Abstimmung auf die Luftschraube und das Modell. Auch für die Behandlung des Gummis gibt es kaum allgemeingültige Anhaltspunkte – wird er mit Seife, Silikon, Rizinus oder einem Gemisch aus verschiedenen Stoffen geschmiert?

Allen Bemühungen gemeinsam ist das Ziel, 30 Gramm Gummifaden zu einem Strang von etwas über 30 cm Länge zu legen, unter einem Zug von etwa 40 kg auf die 8 – 10-fache Länge auszudehnen und dann mit einer speziellen Winde über 400 Umdrehungen für einen Wettbewerbsstart aufzuziehen.

Innerhalb eines Durchganges, der rund 60 min dauert, kann der Pilot den Startzeitpunkt selbst auswählen. Im Gegensatz zu den F1A-Piloten muss die Thermik – die aufsteigenden Luftströme – ohne Mithilfe des Modells vor dem Start erspürt werden. Fast senkrecht wird das Modell dann nach oben geschleudert, die im Gummi gespeicherte Energie lässt das Modell zunächst steil wegsteigen, nachlassende Spannung des Motors verändert die Steigung der Luftschraube damit das Modell am Ende der Motorflugphase in den Gleitflug übergeht.

Die Thermikbremse – das Leitwerk klappt hoch – unterbricht den Gleitflug nach Ablauf der vorgeschriebenen Flugzeit von 180 sec, um ein Entfliegen in der Thermik zu vermeiden. Vor allem bei stärkerem Wind kann das Modell trotzdem in dieser Zeit eine große Strecke zurücklegen und so ist das Auffinden und Zurückholen ein wesentlicher, auch sportlicher Aspekt des Freiflugs.

Nach sieben Durchgängen wird zusammengezählt. Bei Gleichstand erfolgt ein Stechen mit verlängerten Flugzeiten, bei dem die Piloten im direkten Vergleich gegeneinander antreten.

Die Wettbewerbe erstrecken sich von lokalen Veranstaltungen über Deutsche Meisterschaften bis hin zu Weltcup-Wettbewerben und Welt- und Europameisterschaften.

Weitere Gummimotorklassen

  • F1G-Gummimotormodelle (auch Coupe d’Hiver, CH, genannt) haben Spannweiten bis etwa 120 cm, dürfen nur mit 10 g Gummi angetrieben werden und variieren in der Konstruktion zwischen Anfängermodellen und „kleineren Brüdern“ von F1B. Geflogen werden sie ähnlich wie F1B, gefordert werden allerdings nur 120 sec Flugzeit und ein Mindestgewicht von 70 g.

Genaue Definitionen der Modellklassen siehe Web-Site der FAI und des DAeC.

Hier ein Video über F1B bei der Weltmeisterschaft 2013 in Frankreich.