Nach der sehr langen Fahrt am Vortag haben wir heute nur rund 100 km mit dem Auto vor uns.
Nachdem wir in der Dunkelheit und müde in das Jurtencamp eingezogen waren und es doch etwas frustrierend fanden (zu wenig Jurten freigehalten – aber insgesamt reichten die Betten aus, mit einer dünnen Auflage statt einer Matratze, geschlafen wurde im Schlafsack), war der Morgen dann eine Entschädigung. Der erste Tag wolkenlos, Sonne, das Camp lag auf einem Hügel mit Sicht über die große Düne, Pferde, Kamele, Schafe, ganz viele Jurtencamps – traumhaft aus dieser Perspektive. Es ist die Düne, die an der Straße von Ulaanbaatar noch Kharakorum liegt und so von den Städtern in der Naadam-Woche sehr gut besucht war. Die Mongolen waren weit in der Überzahl gegenüber den ausländischen Touristen. Zunächst ging es zum nahegelegenen ehemaligen Kloster Erdene Hamba. Es liegt schön zwischen vielen Bäumen am Fuß eines Berges mit sehr interessanten Felsformationen.
Die Fahrt nach Kharakorum verlief über lange Strecken in einer Kolonne, wohl immer noch Naadam-Auswirkungen. Wir kamen wieder an großen Weizen- und Rapsfeldern vorbei und an Resten des Hochwassers. In der Mongolei ist es umgekehrt: hier laufen die Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Kamele frei herum, die Felder dagegen sind zum Schutz vor den Tieren eingezäunt. In dem großen Klostergelände waren dann auch die Einheimischen in der Überzahl. Die meisten der Gruppe (außer mir) ließen sich von einem buddhistischen Mönch ihr Mantra ermitteln und aufschreiben. Nach dem vergeblichen Versuch eine mongolische Telefonkarte zu bekommen – das Büro hatte einfach eine Stunde früher Feierabend gemacht – bestaunten wir noch die Schätze eines großen Grabkammersystems, das in der Nähe ausgegraben worden waren.
Unser geplantes Camp war wegen eines Unwetters mit Hochwasser geschlossen. So gingen wir in ein Edelcamp mit Jurten mit integriertem Bad und WC und sehr großzügigem Hotelgebäude. Auch wegen des Unwetters mussten wir die Wanderung zum Kloster Tuvkhun streichen. Unser Programm verschob sich so und als Ausgleich konnten wir später die Wanderung durch die Geierschlucht machen.