Vom Grün der Berge in das Blau der größten der Seidenstraßen-Städte: Samarkand mit knapp einer Million Einwohnern und vier Straßenbahnlinien – wobei die arme Straßenbahn immer warten muss bis ihr die Autofahrer gnädig den Weg freigeben. Auch hier viel Grün – alles bewässert, viele Baumreihen zwischen den Fahrbahnen.

Registan ist der große, auf allen drei Seiten bebaute Hauptplatz (früher Sandplatz), den wir am Vorabend schon mal besucht hatten. Es ging durch die Stadt mit den vielen Moscheen, Medresen und Mausoleen, auch hier die prächtigen Farben der Keramiken. Die riesigen Fassaden dienen im oberen Drittel nur der Optik, lediglich die unteren Drittel bilden einen Teil des Gebäudes dahinter. An den Zugängen und Kassen sieht man, dass hier oft mir viel größerem Andrang gerechnet wird. Bei uns ist es doch recht ruhig (sehr angenehm), wir haben praktisch schon „Nachsaison“, dafür Temperaturen 35 Grad aufwärts (aber trocken und leicher Wind).

Auf dem Bazar mit seinen tollen Farben von Obst, Gemüse und Gewürzen decken wir uns mit Mitbringsel ein. Hier zum ersten Mal ein leicht aggressives Betteln, meist von jungen Frauen mit einem Baby auf dem Arm. Später spazieren wir durch den riesigen muslemischen Friedhof.

Abends nochmals ein Anlauf, die Lasershow am Registran zu bewundern. 10 nach 9 geht eine 15-minütige Lichtshow los – aber nicht das, was wir erwartet hatten. Dann kommt eine Unruhe auf, es muss noch was folgen. Die Polizei schafft einen breiten Zugang zum Platz mit Absperrbändern, unten im abgesperrten Bereich stehen viele Stühle, ein Sicherheitsbeamter gibt Anweisungen – aber keine Prominenz, keine VIPs erscheinen. So startet dann um 10 die eigentliche Lasershow vor den leeren Stühlen. Gezeigt wird so etwa die Geschichte der Menschheit und führt dann zu den tollen Leistungen des unabhängigen Usbekistans von heute.

Gleich zu Beginn der  Reise hatte mein Rasierapparat den Geist aufgegeben und so war ich dann noch ziemlich haarig im Gesicht. Ich ging zum Barbier neben unserem Hotel und erhoffte mir eine gepflegt Nassrasur. Der junge Mann griff aber zum Elektrorasierer – erst im Hotel sah ich dann, dass ziemlich viel Bart stehen geblieben war. Aber die Frisur hatte er schön getrimmt.