Wir waren in einem kleinen Hotel in einer ruhigen Nebenstraße, sogar mit Garten und Pool. Ich konnte mir nicht merken, wo wir überall waren, wie die Plätze und Gebäude alle heißen. Viele breite Straßen, zwei bis drei spurig, der Verkehr läuft ohne viel Gehupe. Die meisten Autos sind Chevrolets, die in Usbekistan gebaut werden. Die meisten Autos fahren mit Gas – das ist billiger und Usbekistan hat viel davon. Auffallend ist das viele Grün entlang der Straßen und die vielen Parks. Moscheen, Medresen, Denkmäler… Die heroischen Figuren in sowjetischen Stil erinnern an das schwere Erdbeben in Taschkent 1966, die silbernen Störche (das Nationaltier von Usbekistan) stehen auf dem Denkmal der Unabhängigkeit 1991, der Reiter ist Timur, der große Krieger und Nationalfigur. Die einzige Metro Zentralasiens mit den zum Teil prächtigen Stationen darf auch nicht fehlen. Man kauft ein Ticket mit einem Pixelcode, nach der Sperre seht ein Papierkorb, da kann man das Ticket gleich reinwerfen. Man braucht es nicht mehr, denn es gilt einfach so lange, bis man den Metrobereich wieder verlässt.
Eindrucksvoll ist der „Basar“ eine riesengroße Markthalle, in der es alles gibt, was man essen kann. Wir decken uns mit Nüssen, Trockenfrüchten und Brot ein – man kann zusehen, wie der Teig gemacht wird und in offenen, gemauerten Öfen gebacken wird. Etwas irritierend sind die Kinderwiegen, in die die Kleinen in den ersten Monaten reingebunden werden und zwar so, dass der Popo über einem Loch im Wiegenboden liegt und dem dann ein kleiner Eimer hängt. So wir Pipi und Kacka direkt entsorgt.
Zum Schluss noch in das kleine Museum für angewandte Kunst in einem Gebäude, das mal ein Reicher für sich selber gebaut hat. Danach zum Abendessen in ein etwas vornehmere Lokal – ziemlich fleischlastig, aber unsere Vegetarierin bekommt auch was Gutes. Dann ziemlich geschafft nach der kurzen Nacht und dem umfangreichen Besichtigungsprogramm.