Wir hatten bis jetzt noch keinen Regentag und der Wetterbericht meint, so soll es auch bleiben. Dafür steigt die Temperatur jeden Tag um ein Grad an und erreicht dann 40 Grad, heute waren es 37. Da wir gestern sehr fleißig waren mit Besichtigungen und auch schon mt Einkäufen, waren wir heute flexibel und auch Nodir hatte Freizeit. Wir fühlen uns nun als Teilhaber des höchsten Minaretts von Chiwa, denn der Aufstieg kostete 100 000 SOM = 7 Euro, recht viel für hiesige Verhältnisse. Eine enge Wendeltreppe ohne Geländer und mit ziemlich hohen Stufen führt auf den 57 m hohen Turm, bei Gegenverkehr wird es ziemlich eng. Man bekommt eine gute Übersicht, von dem tollen Blau ist von oben allerdings nicht viel zu sehen, das ist ja für die Menschen am Boden gedacht und nicht für den Muezzin im Dienst.
Die Stadtmauer schauten wir auch genauer an. Früher wurden Gräber auf der Stadtmauer angelegt. Die Feinde sollten aus Respekt vor der Totenruhe daran gehindert werden, sie zu erstürmen. Autos gibt es in der Altstadt fast keine, Touristen werden bei Bedarf mit so was ähnlichem wie Golfwagen transportiert. Viel Touristenpolizei ist unterwegs und ganz viele Überwachungskameras. Viel Touristen-Schnickschnack wird angeboten, die klassischen Pelzmützen, Schaals, Kacheln mit den blauen Motiven und Bekleidung, vor allem für die Damen. Unsere Zwei sind auch fleißig beim Begutachten. Von Ursula bekommen wir noch einen Schnellkurs im Handeln – das hier „Pflicht“ ist. Wir streifen auch nochmals durch die Wohngebiete der Altstadt, viele Hotels in alten Gebäuden und auch einfache Guesthouses. Das „UNESCO Weltkulturerbe“ sorgt für strenge Regeln. Abendessen wieder auf einer Dachterrasse in einem kleinen Restaurant etwas abseits – war viel angenehmer als das vom Vorabend.
Die Empfehlung unseres Guides am Anfang der Reise über den Geldbetrag zum Umtauschen ist jetzt in der Mitte der Reise (und davon 5 Tage in den Bergen, wo es außer Trinkgeld keine Möglichkeit zum Geldausgeben gab) fast aufgebraucht. Aber zumindest wo es Touristen gibt, gibt es auch Geldautomaten. Da 1 Mill SOM gerade mal 70 Euro sind, haben die Automaten Tasten mit zwei Nullen, damit man nicht zu viel tippen muss. Zwischendurch im Waschbecken noch etwas schmutzige Wäsche gewaschen und am Freitag folgt unser Fahrtag – 450 km nach Buchara.